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Bundesstadt Bonn

Digitale Kontaktverfolgung: Bonn setzt als Modellstadt auf „IRIS“

Sinkende Infektionszahlen machen aktuell Hoffnung auf eine baldige Reduzierung der derzeit geltenden Infektionsschutzmaßnahmen. Damit das Gesundheitsamt der Stadt Bonn bestmöglich auf bevorstehende Öffnungsschritte und eine damit verbundene Zunahme sozialer Kontakte vorbereitet ist, wurde in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv an einer Lösung zur möglichst umfassenden Anbindung der am Markt verfügbaren Kontaktverfolgungs-Apps gearbeitet.

Oberste Priorität beim Thema „Digitale Kontaktverfolgung“ besitzt für die Stadtverwaltung die reibungslose und möglichst medienbruchfreie Übertragung von Kontakt- und Infektionsdaten aus möglichst vielen digitalen Lösungen an das Bonner Gesundheitsamt, um Infektionsketten schnell und wirksam zu unterbrechen.

Die Stadt Bonn hat sich daher für einen offenen, pluralistischen Ansatz zur digitalen Vernetzung der unterschiedlichen Kontaktverfolgungs-Apps und die Implementierung des sogenannten IRIS-Gateways entschieden. 

Beginn voraussichtlich Ende Mai

Das Projekt „IRIS“ wird durch die gemeinnützige Björn Steiger Stiftung, den Innovationsverbund sowie die Initiative „Wir für Digitalisierung“, bestehend aus mehr als 60 Anbietern von Kontaktverfolgungs-Apps, umgesetzt. Um in diesem Projekt aktiv einen Beitrag zur frühzeitigen Fertigstellung zu leisten, unterstützt die Stadt, vertreten durch eine Mitarbeiterin der verwaltungseigenen IT-Abteilung, die Entwicklung des IRIS-Gateways tatkräftig. Gleichzeitig wird Bonn eine von derzeit drei Modellstädten in NRW und schafft damit gute Voraussetzungen für eine frühzeitige Einführung im Bonner Gesundheitsamt. Voraussichtlich Ende Mai wird die digitale Kontaktnachverfolgung beginnen.

Das IRIS-Gateway fungiert als „Brücke“ zwischen rund 60 Kontaktverfolgungs-Apps und den Gesundheitsämtern, indem es die Daten aus diesen Apps auf Anfrage in einem verwertbaren Format an die Gesundheitsämter übermittelt. 

Darüber hinaus bietet IRIS Bürgerinnen und Bürgern, die Möglichkeit, ihre persönlichen Kontakte aus einer App mit Kontakttagebuch-Funktion von dort über IRIS direkt an das Gesundheitsamt zu übermitteln.

Vorteile für Handel, Gewerbe und Gesundheitsämter

IRIS macht damit die Daten aus den über 60 Kontaktnachverfolgungs-Anwendungen für die Gesundheitsämter nutzbar. Gewerbe- oder Handeltreibende müssen sich dadurch nicht auf eine spezielle, möglicherweise kostspielige Lösung einstellen, weil das örtliche Gesundheitsamt nur Daten aus dieser einen App in ihr System übernehmen kann. Sie haben stattdessen „freie Hand“ in der Auswahl, der für ihren Verantwortungsbereich passenden Kontaktverfolgungs-Lösung - empfehlenswert ist lediglich, dass die ausgewählte Lösung mit IRIS kompatibel ist. Darüber hinausmüssen weder die Städte noch die App-Anbietenden verschiedene, individuelle Lösungen zur Datenübertragung an die in den Gesundheitsämtern eingesetzte Fachanwendung entwickeln.

Damit Daten aus Apps, die nicht an das IRIS-Gateway angeschlossen sind, dennoch an das Gesundheitsamt übertragen werden können, hat die städtische IT eine Lösung über eigens entwickelte Online-Formulare erarbeitet. Hierüber können Nutzerinnen und Nutzer entsprechender Apps die dort erhobenen Kontaktdaten unter Wahrung datenschutzrechtlicher Maßgaben direkt an das Gesundheitsamt senden. 

Zur Registrierung der Kontakte in ihren Dienstgebäuden befindet sich die Stadtverwaltung derzeit in der Prüfung, welche App für einen Einsatz geeignet sein kann, und wird über das mit einer Einführung verbundene Prozedere beim Besuch der Verwaltung zu gegebener Zeit informieren. 

Die Stadt steht darüber hinaus in regelmäßigen Austausch mit der Deutschen Telekom als Teil des Entwicklerteams hinter der Corona Warn App, der örtlichen Wirtschaft und Wissenschaft sowie den Kommunen in der Region Köln Bonn, um über aktuelle Neuerungen auf dem Gebiet der digitalen Kontaktverfolgung informiert zu sein.