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Bundesstadt Bonn

Boden des Jahres 2021: Der Lössboden

Die Untere Bodenschutzbehörde der Stadt Bonn macht auf die Auszeichnung des Lössbodens als Boden des Jahres 2021 aufmerksam. Jedes Jahr wählt ein Kuratorium der bodenkundlichen Fachverbände einen Boden des Jahres, um die Bedeutung der Böden hervorzuheben und so Neugier auf und Verständnis für den Bodenschutz zu wecken.

Löss ist ein Sediment, welches sich in der Eiszeit in Bereichen vor den Gletschern abgelagert hat. Dieses Sediment besteht aus feinem Sand und noch kleineren Körnern, dem sogenannten Schluff. Durch Winde, die von den kalten Gletschern in das wärmere Vorland wehten, wurden die Körner von der Erdoberfläche abgetragen und vom Gletscher weggeweht. Dort, wo die Winde schwächer wurden, haben sich die Körner abgelagert und stellenweise mehrere Meter dicke Schichten gebildet.

Lössboden im Kottenforst und Meßdorfer Feld

Auch Bonn hatte viel Löss abbekommen. In den tieferen Lagen entlang des Rheins und an den steilen Hängen zum Siebengebirge wurde er wieder abgetragen. Erhalten hat er sich auf den Höhenlagen wie im Kottenforst. Lössboden gilt üblicherweise als sehr fruchtbar und wertvoll für eine landwirtschaftliche Nutzung. Ein Paradebeispiel für Bonn ist das Meßdorfer Feld. Im Bereich des Kottenforstes liegt unter dem Löss eine schlecht wasserdurchlässige Schicht. Durch Staunässe ist dieser Bereich für eine landwirtschaftliche Nutzung daher nicht so gut geeignet. In Nordrhein-Westfalen ist Lössboden weit verbreitet und Träger eines großen Teiles der landwirtschaftlichen Erträge.

„Vielleicht denken Sie bei Ihrem nächsten Spaziergang durch den Kottenforst oder durch das Meßdorfer Feld an dieses ‚Geschenk‘ der Eiszeit“, so David Baier, Leiter des Amtes für Umwelt und Stadtgrün. Die Untere Bodenschutzbehörde im Amt für Umwelt und Stadtgrün der Stadt Bonn ist nicht nur erster Ansprechpartner bei Boden- und Grundwasserproblemen vor Ort, sondern auch zuständig für den vorsorgenden Bodenschutz.

Das Kuratorium „Boden des Jahres“ ist ein Gremium der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft, des Bundesverbandes Boden sowie des Ingenieurtechnischen Verbandes für Altlastenmanagement und Flächenrecycling. Die Aktion wird vom Umweltbundesamt unterstützt.