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Bundesstadt Bonn

UN-Exzellenzzentrum der Geodäsie in Bonn eröffnet

Eine weitere auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Organisation der Vereinten Nationen hat ihren Sitz nun in Bonn: Das Exzellenzzentrum der Geodäsie der Vereinten Nationen (UN Global Geodetic Centre of Excellence – UNGGCE) eröffnete am Mittwoch, 29. März 2023, sein Büro auf dem Bonner UN Campus.

Die Eröffnung, an der Bürgermeisterin Melanie Grabowy als Vertreterin der Stadt Bonn teilnahm, ist ein wichtiger Meilenstein für die weltweite Kooperation in der Geodäsie, der Wissenschaft von der Vermessung und der Abbildung der Erdoberfläche. Hauptaufgabe des UNGGCE ist es, den Aufbau einer dauerhaft weltweit staatlich abgestimmten geodätischen Infrastruktur zu koordinieren. Diese Infrastruktur umfasst beispielsweise Beobachtungsstationen auf der ganzen Welt sowie Daten- und Analysezentren. Sie ist von zentraler Bedeutung für Anwendungen zur Erdbeobachtung und Navigation sowie für Themen wie stabile Lebensbedingungen, Klimawandel, Landnutzung oder auch sicheres autonomes Fahren. 

Oberbürgermeisterin Katja Dörner freut sich über die Ansiedlung: „Das Exzellenzzentrum der Geodäsie der Vereinten Nationen passt ganz hervorragend zu Bonn. Sowohl, was den roten Faden Nachhaltigkeit der UN in Bonn und am internationalen Standort Bonn insgesamt anbelangt, als auch mit Blick auf die Wissenschaftsregion Bonn mit ihren relevanten Exzellenzclustern in den Geowissenschaften. In und um unseren UN Campus wird UNGGCE in guter Nachbarschaft sein und einen fruchtbaren Boden für Zusammenarbeit finden.“

Juliane Seifert, Staatssekretärin des Bundesministeriums des Innern und für Heimat: „Mithilfe des UNGGCE sind wir zukünftig in der Lage, schneller und genauer als bisher Veränderungen des Meeresspiegels oder Erdkrustenbewegungen zu erfassen und nachzuverfolgen. Die Bundesregierung unterstützt mit dem UNGGCE die Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung und schafft damit einen zentralen Baustein zur Verbesserung der Erdbeobachtung und Positionsbestimmung.“

Peter Thomson, UN-Sondergesandter für den Ozean: „Alles Gute und herzlichen Glückwunsch an Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen zur Einrichtung des UNGGCE. Von Spitzbergen bis zum australischen Outback, von schmelzenden Eiskappen bis zum Anstieg des Meeresspiegels – die ganze Welt wird von der ständigen Verbesserung unserer geodätischen Infrastrukturen und von den Investitionen in diese Infrastrukturen profitieren.“ 

Prof. Dr. Paul Becker, Präsident des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie: „Viele geodätische Aufgaben wie die permanente Beobachtung und Berechnung von Satellitenbahnen als Grundlage für Navigationsanwendungen können nur gemeinsam angegangen werden. Das UNGGCE wird die Staaten – insbesondere Entwicklungsländer – dabei unterstützen, die nationalen Beiträge zu verbessern und den offenen Austausch der Daten und der Beobachtungsergebnisse zu fördern.“ 

Botschafter Dr. Rainer Lassig als Vertreter des Auswärtiges Amts begrüßt die Eröffnung des UNGGCE als 26. Einrichtung der Vereinten Nationen auf dem UN Campus in der Bundesstadt Bonn. Die Ansiedlung belege, dass Deutschland auch im Jahr 2023, in dem es auf 50 Jahre Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen zurückblicke, ein attraktiver Standort für Internationale Organisationen sei. 

Das UNGGCE ist Teil des Department for Economic and Social Affairs (DESA) der Vereinten Nationen mit Sitz in New York. Die konkrete Arbeitsplanung am UN Campus in Bonn umfasst zunächst drei Jahre. 

Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie als Behörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat wird durch seine weltweit anerkannte Fachkompetenz in der Geodäsie die Aufgaben des UNGGCE mit personellen Ressourcen unterstützen sowie die besonders wichtige Anschubfinanzierung übernehmen.