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Bundesstadt Bonn

Zweiter Informationstag im Naturschutzgebiet Ennert

Die Untere Naturschutzbehörde im Amt für Umwelt und Stadtgrün, die Biologische Station Bonn / Rhein-Erft und der Landesbetrieb Wald und Holz NRW klären bei einem Informationstag am Sonntag, 20. März 2022, gemeinsam über das einzigartige Schutzgebiet rund um den Ennertwald auf.

Das Naturschutzgebiet Ennert ist der nördlichste Ausläufer des Siebengebirges und beherbergt auf kleinstem Raum eine Vielzahl von schützenswerten Lebensräumen. Neben den dichten Laub- und Laubmischwäldern finden sich hier naturnahe Bachtäler und Stillgewässer, Magerwiesen, Halbtrockenrasen und nicht zuletzt vegetationsarme Blockhalden und Felsen. Aufgrund seiner vielfältigen Biotope und Lebensstätten für Tiere und Pflanzen hat das Naturschutzgebiet Ennert eine überregionale Bedeutung für den Biotopverbund. Daher gehört das Gebiet zur europäischen Schutzgebietskulisse „Natura 2000“ und genießt angepasste Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen, die für den erfolgreichen Schutz der Arten und Lebensraumtypen essenziell sind.

Regionalforstamt, Untere Naturschutzbehörde und Biologische Station (v.l.n.r.) setzen sich gemeinsam für den Ennert ein.

Nachdem die Rückmeldungen zum ersten Info-Tag im Ennert im September 2021 sehr positiv ausfielen, stand für den „Runden Tisch Besucherlenkung“ bestehend aus Mitarbeitenden des Regionalforstamtes, der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Bonn sowie der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft fest, dass weitere Termine folgen sollen.

Am Sonntag, 20. März 2022, werden erneut Tische, Bänke, Poster und Tierpräparate am Rheinhöhenweg im Bereich des Skywalk oberhalb des Stingenberg-Steinbruchs aufgestellt, um Waldbesucher*innen über das Naturschutzgebiet zu informieren. Neben einem Infostand, an dem alles Wissenswerte zu den Hintergründen der Schutzwürdigkeit des Gebietes zu finden sein wird, können Interessierte anhand von verschiedenen Anschauungsmaterialien die Artenvielfalt des Ennerts erleben und bewundern. Die Initiator*innen wollen ins Gespräch kommen und sind für Fragen und Anregungen offen, denn nur wenn man den Sinn hinter manchen Maßnahmen erkennt, kommt auch Verständnis und Toleranz auf.

Passenderweise findet am selben Tag vormittags die Frühlingsblüher-Exkursion der Biologischen Station statt (Informationen und Anmeldung unter  www.biostation-bonn-rheinerft.de (Öffnet in einem neuen Tab)). Blausterne, Buschwindröschen und Lungenkraut bilden jedes Frühjahr wundervolle Blütenteppiche unter den noch blätterlosen Laubbäumen. Dieser sowohl reizvolle als auch für die Natur sehr wichtige „Frühjahrsaspekt“ des Ennerts wird durch Trampelpfade besonders gestört. 

Es ist deutlich zu sehen, dass auf den Trampelpfaden nichts mehr wächst.

Seit zwei Jahren arbeiten die drei Akteure gemeinsam an einem „Runden Tisch“, um durch Maßnahmen zur Besucherlenkung eine Beruhigung besonders sensibler Bereiche in Bonner Naturschutzgebieten zu erwirken. Hierbei ist auch Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiges Instrument. 

Der Wald soll nicht einfach mit Verbotsschildern zugestellt werden. Stattdessen ist das Ziel der Veranstaltung, dass Menschen für den Schutz der Natur begeistert und für das Einhalten der Regeln motiviert werden, wenn sie den Nutzen der sensiblen Bereiche für die Tier- und Pflanzenwelt erkennen und verstehen.

Maßnahmen zur Schließung von illegalen Wegen und Fahrradstrecken zeigen bereits große Wirkung, aber der Dialog mit den Waldbesucher*innen soll weiterhin eine feste Instanz sein und regelmäßig stattfinden.