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Bundesstadt Bonn

Erwerbsarbeit und Familie in bestmögliche Balance bringen

Die Stadt Bonn hat das Audit „berufundfamilie“ erfolgreich durchlaufen und damit erstmals das Qualitätssiegel für eine betriebliche Vereinbarungspolitik erhalten. Initiiert wurde der Prozess von Gleichstellungsstelle und Personal- und Organisationsamt. Rund 150 Mitarbeitende aus allen Bereichen haben sich eingebracht und mitgewirkt.

Ziel des Audits war es, zunächst alle Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zusammenzutragen und in einem Prozess unter breiter Beteiligung der Mitarbeitenden, Maßnahmen zur Verbesserung zu entwickeln. Diese Maßnahmen wurden in einer Zielvereinbarung gesammelt, an deren schrittweisen Umsetzung die Stadt Bonn im Laufe von drei Jahren arbeiten wird. Aufgrund der Zielvereinbarung wurde ein Zertifikat erteilt, das nach drei Jahren erneuert werden kann, wenn weitere Maßnahmen zur kontinuierlichen Anpassung und Verbesserung vereinbart werden.

Rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer repräsentativen Mischung (Alter, Geschlecht, Besoldung, Arbeitszeitmodell) aus allen Dezernaten sowie eigenbetrieblichen Einrichtungen der Stadt haben am Audit mitgewirkt. Zu Beginn des Audits im Herbst 2020 gab es die so genannten Basischecks, gefolgt von intensiven Gruppen-Workshops. Die Auditorin und der Auditor wollten so herausfinden, welche Angebote mit Vereinbarkeitsbezug von den Mitarbeitenden geschätzt werden und wo sie noch Handlungsbedarf sehen.

„Ich freue mich sehr, dass die Stadt Bonn das Audit „berufundfamilie“ erfolgreich durchlaufen hat und nun erstmals zertifiziert ist. Dies ist eine gemeinsame Leistung der Gleichstellungsstelle und des Personal- und Organisationsamtes, aber insbesondere auch aller am Prozess beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – an dieser Stelle ein großes Dankeschön! Ich sehe es als Pflicht einer Arbeitgeberin wie der Stadt Bonn, Lösungen im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur anzubieten, sondern auch in der täglichen Zusammenarbeit von Führungskräften und Mitarbeitenden zu leben. Dies ist mir persönlich ein wichtiges Anliegen und liegt mir als Chefin von so vielen Menschen besonders am Herzen“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. 

„Wir haben schon einige Mechanismen, die die Vereinbarkeit erleichtern, müssen aber an dem gelebten Verfahren weiterarbeiten. Das Audit war und ist hierbei ein wichtiger Baustein. Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in unserer Verwaltung kein Schlagwort ist, sondern eine Haltung, die auch im Alltag gelebt wird“, so die OB weiter.

Praktische Umsetzung der Ziele wird jährlich überprüft

Für folgende acht Handlungsfelder wurden Ziele und Maßnahmen entwickelt: Arbeitszeit, Arbeitsorganisation, Arbeitsort, Information und Kommunikation, Führung, Personalentwicklung, Entgeltbestandteile und geldwerte Leistungen sowie Service für Familien. Das Zertifikat, das als Qualitätssiegel für eine betriebliche Vereinbarkeitspolitik gilt, wird vom Kuratorium der „berufundfamilie“ Service GmbH erteilt. Im Rahmen der Auditierung wurden nicht nur strategische Ziele, sondern auch konkrete Maßnahmen definiert, die in einer Zielvereinbarung festgehalten sind. Diese gilt es nun während der dreijährigen Zertifikatslaufzeit bedarfsgerecht zu realisieren. Die praktische Umsetzung wird jährlich überprüft. 

„Mit dem Audit haben wir die Chance, das in der Gleichstellungsstelle sehr präsente Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Familie nochmal ganz intensiv in den Fokus zu nehmen, eine kritische Bestandsaufnahme zu machen und Perspektiven und Möglichkeiten für die Zukunft zu entwickeln. So kann eine Verbesserung für alle – Mitarbeitende und Führungskräfte gelingen“, sagt Stephanie Clemens-Krämer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn. 

„Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein hohes Gut, um Mitarbeitende zu gewinnen, vor allem aber auch um sie an uns zu binden. Ich werde mich dafür einsetzen, die guten Vorschläge und Anregungen, die die Mitarbeitenden im Audit erarbeitet haben, umzusetzen“, ergänzt Personal- und Organisationsamtsleiter Andreas Leinhaas.

Neben den bereits vorhandenen Maßnahmen wie zum Beispiel individuelle Arbeitszeitmodelle, spezielle Fortbildungsangebote für Teilzeitkräfte, ein auch an Lebensphasen orientiertes Personalentwicklungskonzept oder Ausbildung in Teilzeit, sind auch zahlreiche Maßnahmen und Weiterentwicklungen für die Zukunft geplant. So wird die Stadt Bonn unter anderem ein bereichsübergreifendes Leitbild zum Umgang mit vereinbarkeitsrelevanten Themen erarbeiten. Die dauerhafte Verankerung eines Leitbildes zur Telearbeit steht ebenfalls auf der Agenda. Führungskräfte sollen zur Arbeitsbelastung von Teilzeitkräften sensibilisiert werden und Angebote zu Führung auf Distanz entwickelt werden.

Über die erfolgreiche Auditierung freuen sich (von rechts nach links): Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Gleichstellungsbeauftragte Stephanie Clemens-Krämer, Stadtdirektor Wolfgang Fuchs und Personalamtsleiter Andreas Leinhaas