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Bundesstadt Bonn

Vorübergehender Standort Stadtmuseum: Stadt stellt Ausstellungsidee vor

Florian Pauls, Leiter des Stadtmuseums, hat in der Sitzung des Kulturausschusses am Dienstag, 17. Juni 2025, über die aktuellen Planungen für das Stadtmuseum informiert. Die Vorbereitungen für den Auszug aus den bisher genutzten Flächen in der Franziskanerstraße laufen. Bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist, strebt die Verwaltung eine Interimslösung für das Stadtmuseum sowie die Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum in der denkmalgeschützten Turnhalle der ehemaligen Pestalozzischule an.

Luftaufnahme der denkmalgeschützten Turnhalle der alten Pestalozzischule. Dort sollen nach dem Auszug aus der Franziskanerstraße übergangsweise das Stadtmuseum und die Gedenkstätte Bonn unterkommen. In der Pestalozzischule nebenan laufen derzeit die Bauarbeiten für das neue Stadtarchiv.

Der Kulturausschuss empfiehlt die aktuellen Planungen. Final entscheidet der Rat in seiner Sitzung am 3. Juli darüber, ob die Verwaltung die erforderlichen Klärungen für die Ertüchtigung der Halle in der Budapester Straße herbeiführen kann, um Stadtmuseum und Gedenkstätte dort unterzubringen.

Für die Ausstellung des Stadtmuseums am neuen Standort ist geplant, exemplarisch an 100 Objekten die Bonner Stadtgeschichte zu präsentieren. „Es geht um lokale Perspektiven, um eine städtische Erinnerungskultur“, sagt Pauls. „In Bonn wurde regionale, nationale, europäische und Weltgeschichte geschrieben. Objekte der Alltagskultur sollen über 2.000 Jahre historische Einflüsse auf die Stadtgesellschaft nachzeichnen. Wer Bonn verstehen will, muss die Bonner Geschichte kennen.“

Die ehemalige Turnhalle, zentral in der Bonner Innenstadt gelegen, dient als Ankerpunkt, in der ein Großteil der Objekte zu sehen sein soll. Einige Objekte sollen jedoch auch an anderen Orten zu sehen sein. „Ziel ist es, lokale Geschichte auch lokal zu präsentieren“, so Pauls. Dafür möchte das Stadtmuseum mit Partnern zusammenarbeiten, die das eine oder andere Objekt aufnehmen und öffentlich präsentieren. Erste Gespräche wurden bereits geführt. Ein einheitliches Design- und Textkonzept sowie digitale Angebote sollen die Ausstellung im Stadtraum erkennbar machen und die verschiedenen Standorte miteinander verbinden.

Stadtmuseum, Stadtarchiv und Gedenkstätte an einem Ort

Die unmittelbare Nähe zum zukünftigen Standort des Stadtarchivs in der Pestalozzischule, die derzeit umfangreich und denkmalgeschützt saniert wird, bietet zudem Synergieeffekte. Gemeinsame Veranstaltungen auf dem Gelände erhöhen die Sichtbarkeit der drei städtischen Einrichtungen. Mit der Nutzung der Turnhalle als Ausstellungsfläche wird das gesamte Areal zu einem zentralen Ort für das Gedächtnis der Stadt.

Das im Obergeschoss der Turnhalle bereits seit vielen Jahren befindliche Malermuseum verbleibt und bietet Potential für Kooperationen.

Das Städtische Gebäudemanagement hat Planungsmittel für die Ertüchtigung der Turnhalle in seinen demnächst zur Abstimmung stehenden Wirtschaftsplan für das Jahr 2026 berücksichtigt. Das Stadtmuseum wird nach dem Abschluss des Auszugs aus der Franziskanerstraße die bereits laufenden Ausstellungsvorbereitungen weiter forcieren. Die Verwaltung möchte den Zeitraum zwischen der Schließung der Dauerausstellung in der Franziskanerstraße, die für Ende 2025 ansteht, und der Eröffnung des Interims so kurz wie möglich halten. In dieser Zeit soll das Ernst-Moritz-Arndt-Haus verstärkt für Veranstaltungen genutzt werden.

Ab 2027 soll es beim Städtischen Gebäudemanagement auch mit den konkreten baulichen Planungen für Bau und Umzug der Gedenkstätte nach Endenich weitergehen.