Das Bonner Tierheim braucht mehr Platz, um auch in Zukunft die ihm überlassenen Tiere gut versorgen und unterbringen zu können. Es fehlt heute unter anderem an Platz für artgerechte Hundeboxen, Freilaufflächen, Kleintiere sowie Aquaristik und Terraristik. Die geplante Erweiterung der Autobahn 565 wird weiteren Platz auf der engen Tierheimfläche in Anspruch nehmen. So müssen etwa das aktuelle Hundehaus und die Quarantänestation dem Autobahnausbau weichen.
Auf Beschluss des Rates sollen für den tierschutzgerechten Umbau des Tierheims Flächen der angrenzenden Kleingartenanlage am Lambareneweg in Anspruch genommen werden. Elf der insgesamt 32 Gärten vor Ort werden dafür benötigt – insgesamt 5.500 Quadratmeter. Als Ersatz sollen 21 neue Gärten in unmittelbarer Nachbarschaft zur bestehenden Kleingartenanlage „Zum Vorgebirge“ an der Alfterer Straße in Dransdorf entstehen. Mit den zusätzlichen Parzellen – elf entfallen, 21 neue entstehen – will die Stadt dem insgesamt großen Bedarf an Kleingärten in Bonn Rechnung tragen.
Die rund 9.900 Quadratmeter große Ersatzfläche an der Alfterer Straße liegt im Landschaftsschutzgebiet „Kappesland und Meßdorfer Feld“. Zum Ausgleich für die neuen Kleingärten wird die Stadt im gleichen Landschaftsschutzgebiet, an der Dransdorfer Mühle, auf einer 3.200 Quadratmeter großen Fläche Kleingehölze pflanzen und eine 8.000 Quadratmeter große Streuobstwiese anlegen. Die neue Kleingartenanlage wird zudem mit einer strukturreichen, fruchtragenden Hecke aus standortgerechten und heimischen Sträuchern eingefasst. Zum Schutz der im Planungsgebiet lebenden Haselmaus hat die Stadt in Abstimmung mit der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft unter anderem Nistkästen in der ehemaligen Kiesgrube aufgehängt.
Die Planung sieht vor, dass die neue Kleingartenanlage noch im Laufe des Jahres 2026 errichtet wird. Die bauliche Erweiterung des Tierheims erfolgt durch den Träger „Tierschutzverein Bonn und Umgebung“.