Eines der zahlreichen Bauprojekte des Städtischen Gebäudemanagements Bonn ist der knapp 50 Millionen Euro teure Neubau am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (EMA) in der Bonner Weststadt, für den am Mittwoch, 11. Juni 2025, feierlich der Grundstein gelegt wurde. Die Schule erhält eine neue Aula für bis zu 850 Personen, eine Mensa mit 118 Sitzplätzen sowie 15 zusätzliche Klassenräume aufgrund der Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren (G9).
„Das EMA ist ein traditionsreiches Gymnasium mit hervorragender schulischer und musikalischer Arbeit - ein Lernort für viele Generationen“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Mit dem energieeffizienten und klimafreundlichen Neubau schaffen wir sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für das Lehrpersonal ein Lern- und Lehrumfeld, welches die zeitgemäßen Anforderungen von Pädagogik an Architektur so weit wie möglich berücksichtigt. Die Schule wird so architektonisch zukunftsfähig aufgestellt.“ Ihr Dank galt allen Beteiligten.
„Hinter uns liegt ein langwieriger Warte- und Planungsprozess, der mit der endgültigen Schließung der Aula im Jahr 2016 tief in unser Schulleben eingegriffen hat. Einer Schule ohne Aula fehlt das Herzstück, in dem sich die Schulgemeinschaft versammeln und eine gemeinsame Atmosphäre erleben kann. Auch für das differenzierte Lernen im Gemeinsamen Lernen am Gymnasium fehlten stets ausreichend geeignete Räume. Daher erfüllt uns die Vorfreude und Freude über die Fortschritte seit dem Beginn der Planungen im Jahr 2019 – insbesondere seit der Grundsteinlegung Ende 2024 – mit besonderem Stolz. Bald schon werden wir, die EMA-Schulgemeinschaft, ein eigenes ,Zuhause‘ besitzen, das wir wieder mit Konzerten, Aufführungen und Feierlichkeiten zum Leben erwecken können“, betonte Schulleiterin Simone Bröcker. Auch Ihr herzlicher Dank galt allen Beteiligten – vor allem den Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften. Sie hätten in den vergangenen Jahren gemeinsam dafür gesorgt, „dass wir am EMA weiterhin eine sehr gute und vielfältige schulische Bildung anbieten können. Denn am Ende sind es die Menschen, die das Lernen lebendig machen – nicht die Gebäude“.
Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Schulleiterin Simone Bröcker befüllten gemeinsam mit Schüler*innen, SGB-Betriebsleiter Rachid Jaghou, Schuldezernentin Azra Zürn, Architekt Prof. Dipl.-Ing. Klaus Legner sowie den Schülervertreter*innen und Elternvertreter*innen die Zeitkapsel, die anschließend in eine Mauer des neuen Gebäudes eingebracht wurde. Musikalisch gestalteten der EMA-Juniorchor, eine Sängerin und ein Jazz-Duo die feierliche Grundsteinlegung.
Über das Bauprojekt
Aufgrund der Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren erhält das EMA zusätzlichen Schulraum sowie Ersatz für abgängige und niedergelegte Gebäudeteile. Der attestierte Raumbedarf für die bei einer Rückkehr zu G9 zusätzlich erforderlichen Räume ist Ergebnis eines vom Land NRW vorgegebenen standardisierten Verfahrens. Berücksichtigt wurden dabei auch die durch Einführung von Inklusion, Ganztagsangeboten etc. entstandenen Raumbedarfe.
Die Bauarbeiten (Planung: h4a Architekten Düsseldorf; Bauleitung: 5b Bau- und Projektmanagement Bonn) begannen im Jahr 2024. Zuvor wurden Aula und Seminargebäude abgebrochen. An deren Stelle tritt ein dreigeschossiger, barrierefreier Neubau mit Aula und Mensa im Erdgeschoss sowie Lernbereichen für 15 Klassen in den beiden Obergeschossen, der sowohl die durch den Abriss zu ersetzenden Räume als auch die durch die Rückkehr zu G9 zusätzlich zu schaffenden Räume berücksichtigt. Technikräume, Sanitärbereiche und weitere Räume für schulische Nutzungen sind im Untergeschoss vorgesehen.
Der Neubau wird die Anforderungen an ein KFW- bzw. EG-Effizienzgebäude 40 erfüllen, an die Fernwärme angeschlossen und über eine Dachbegrünung in Kombination mit Photovoltaikanlage verfügen. Im Zuge der Baumaßnahmen wird auch der kleine Schulhof neugestaltet. Es werden Bäume gepflanzt, Grün- und Sitzbereiche geschaffen, ebenso wie neue Fahrradstellplätze.
Die Gesamtkosten, inklusive Rückbau von Aula und Seminargebäude sowie Risikozuschlägen, belaufen sich auf knapp 50 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für das Ende der Sommerferien 2026 vorgesehen.
Über das EMA
In der Stadt Bonn gibt es insgesamt 19 Gymnasien. Das EMA ist eines von 10 Gymnasien in städtischer Trägerschaft. Es unterrichtet im aktuellen Schuljahr 2024/2025 rund 970 Schüler*innen. Das Gymnasium ist Schule des Gemeinsamen Lernens.