Nach der Sanierung des Abwasserkanals führt aktuell bis voraussichtlich Oktober/November die Bonn-Netz GmbH dort Arbeiten an Versorgungsleitungen aus. Der sich anschließende Ausbau der Wesselstraße auf einer Länge von rund 100 Metern ist der erste Abschnitt einer Gesamtmaßnahme, die vom Busbahnhof bis zum Belderberg führt. Der Rat der Stadt Bonn hat das Projekt „Uni trifft City“, das für den Straßenzug eine nahezu durchgängige Grünstruktur mit einer Baumreihe und Staudenpflanzungen vorsieht, als Teil des Masterplans Innere Stadt nach einer intensiven Bürger*innenbeteiligung im Jahr 2023 beschlossen.
Die Konzeption beinhaltet auf der gesamten Strecke eine ebene Verkehrsfläche, ohne wesentliche Barrieren und Kanten, mit taktilen Leitsystemen für sehbehinderte Menschen. Die Aufenthaltsqualität soll erhöht und Schatten spendende Bäume gepflanzt werden. Die Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs soll auf maximal 20 km/h begrenzt werden. Perspektivisch soll die Achse stark vom motorisierten Verkehr entlastet werden, um die Aufenthaltsqualität zu steigern und den Bereich stärker in die Fußgängerzone zu integrieren. Bus-, Rad- und der verbleibende Kfz-Verkehr in Richtung Busbahnhof sollen in dem Straßenzug im so genannten Mischverkehr geführt werden.
Die Neugestaltung des 100 Meter langen Abschnitts auf der Wesselstraße vom Busbahnhof bis zum Martinsplatz wird voraussichtlich sechs bis neun Monate dauern und circa 460.000 Euro kosten. Insgesamt plant die Stadt für das Projekt „Uni trifft City“ mit Kosten in Höhe von 3,25 Millionen Euro. Für einen Großteil der Gesamtkosten wird die Stadt eine Landesförderung erhalten.
Die Wesselstraße soll in Form einer barrierefreien Mischverkehrsfläche, die allen Verkehrsteilnehmenden zur Verfügung steht, ausgebaut und als Fußgängerzone beschildert werden, wodurch nur noch Anlieger- und Lieferverkehre zulässig sein werden. Aufgrund der notwendigen Befahrbarkeit durch Liefer- und Anliegerverkehr wird eine in der Oberflächengestaltung abgesetzte „Fahrgasse“ mit einer Breite von fünf Metern geschaffen. Insgesamt werden sieben wechselseitig angeordnete Baumstandorte zur Verschwenkung der Fahrbahn führen, welche geschwindigkeitsreduzierend wirken und darüber hinaus flexiblere Haltemöglichkeiten für den Lieferverkehr ermöglichen.
Zu beiden Seiten schließen sich ausschließlich 2,20 Meter breite Flächen für den Fußverkehr an. In Kombination mit den Baumstandorten sollen neue Fahrradabstellanlagen, Sitzbänke und eine Fläche für E-Scooter die Straße geschaffen werden.