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Bundesstadt Bonn

Dichtere Takte bei Bussen und Bahnen werden fortgeführt

Die Mobilitätswende ist ein wesentlicher Beitrag auf dem Weg Bonns zur Klimaneutralität im Jahr 2035. Um den Öffentlichen Nahverkehr attraktiv zu gestalten, werden Taktverdichtungen auf zahlreichen Bus- und Bahnlinien aus dem „Lead City“-Programm im Dezember 2022 dauerhaft in den Nahverkehrsplan und damit in die Fahrpläne übernommen werden.

Die entsprechende Beschlussvorlage der Stadtverwaltung hat der Rat der Stadt Bonn in seiner Sitzung mit einigen Änderungen am 9. Juni 2022 beschlossen. „Wir wollen mehr Menschen zum Umstieg auf Busse und Bahnen animieren. Hierfür ist ein attraktiver Öffentlicher Nahverkehr sehr wichtig. Die Fortführung der Lead-City-Maßnahmen ist ein Schritt in diese Richtung, weitere werden in den kommenden Jahren folgen“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Darüber hinaus setzen wir uns für günstigere Ticketpreise ein. Für einen bezahlbaren ÖPNV sind wir als Kommune gemeinsam mit den Gebietskörperschaften im Verkehrsverbund Rhein-Sieg dringend auf die finanzielle Unterstützung von Land NRW und dem Bund angewiesen. 

Konkret sind folgende Maßnahmen beschlossen werden:

  • Montags bis freitags: Verlängerung der 10- bzw. 20-Minuten-Takte der Hauptlinien (61,62,63,66,600-614) bis ca. 20.30 Uhr
  • Samstags: Taktverdichtung aller Hauptlinien (61,62,63,66,600-614) von ca. 9.30 Uhr bis 20.30 auf einen 10- bzw. 20-Minuten Grundtakt
  • Taktverdichtung und Angebotsausweitung auf den Regionalbuslinien SB55, 550, 551, 552 und 540/640
  • Taktverdichtung und Angebotsausweitung auf den Regionalbuslinien 537, 817, 845, 855, 856 und 857
  • Fortführung der Linie 632 als Tangentialverbindung Venusberg-Poppelsdorf-Endenich-Nordstadt-Beuel

Mit den so genannten „Lead-City“-Maßnahmen konnte die Stadt Bonn unter Aufwendung von jährlich ca. 8,9 Millionen Euro Taktverdichtungen im Bus- u. Bahnnetz testen und evaluieren. Der Bund hat sich nach 2,5 Jahren aus der Förderung zurückgezogen. Seit Mitte des Jahres 2021 werden diese Zusatzleistungen mit Eigenmitteln der Stadt fortgeführt und sollen nun fast vollständig dauerhaft ins Angebot übernommen werden.

Stadtbaurat Helmut Wiesner dazu: „Die aus dem Förderprogramm des Bundes resultierenden erfolgreichen Angebotserweiterungen im Öffentlichen Personennahverkehr trotz angespannter Haushaltslage beizubehalten, setzt auf wichtige Verbesserungen sowohl für Pendler und Pendlerinnen aus dem Rhein-Sieg-Kreis als auch für die Kundschaft des Bonner Einzelhandels.“ 

Um diese Maßnahmen fortführen zu können, müssen jedoch an anderer Stelle Einsparungen vorgenommen werden. Zu den Zeiten, an denen die Linie 16 auf dem Abschnitt Tannenbusch – Bad Godesberg bereits im 10-Minuten-Takt verkehrt, werden zukünftig die Fahrten der Linie 63 entfallen. Diese Maßnahme wird zum Fahrplanwechsel 2024 evaluiert werden. 

Darüber hinaus sind die folgenden Änderungen im Bus- und Bahnnetz vorgesehen:

  • Abendlicher 15- statt 30-Minuten-Takt auf dem Beueler Ast der Linie 62 von Montag bis Samstag
  • Veränderte Führungen der Buslinien 631, 632 und 636 
  • In Abstimmung mit dem Rhein-Sieg-Kreis erhält die bisherige Linie 633 zwischen Duisdorf Bf. und Sechtem Bf. eine neue Liniennummer
  • Weiterführung der Buslinie 632 zur neuen Endhaltestelle Endenich Nord Bf., dort Übergang in die neue Buslinie 633 Richtung Beuel
  • Ergänzung des Linienweges der neuen Buslinie 633 (ehemals Teilabschnitt der Linie 632) zwischen Beuel Bahnhof und Ramersdorf auf dem heutigen Linienweg der Linie 636. Die Linie 636 endet dann in Ramersdorf
  • Tausch der Linienäste Buslinien 631 und 632 im Bereich Nußallee
  • Verlängerte Linienführung der ersten Fahrt der Buslinie 600 an Sonn- und Feiertagen bis zur Haltestelle Uniklinikum-Süd 
  • Zwei zusätzliche Fahrten auf den Buslinien 606 und 607 samstags und sonntags morgens zwischen Bonn Hbf und Klinikum Hardtberg

„Lead City“

Die anhaltende Überschreitung der Luftgrenzwerte für Stickstoffdioxid führte dazu, dass die Stadt Bonn im Jahr 2018 als eine von fünf Städten zur Modellstadt für größere Maßnahmen in Bezug auf die Luftreinhaltung vom Bund ausgewählt worden war („Lead City“). Neben den verbesserten Angeboten bei Bussen und Bahnen waren das betriebliche Mobilitätsmanagement „JOBWÄRTS“, das die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis mittlerweile in Eigenregie fortführen, und das „Klima-Ticket“ („365-Euro-Ticket“) als befristetes „Schnupperangebot“ für Bonner Neukund*innen die drei Säulen von „Lead City“. 

Ausführliche Informationen gibt es in der  Beschlussvorlage (Öffnet in einem neuen Tab), die im Ratsinformationssystem der Stadt Bonn veröffentlicht ist.