Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte die Auszeichnung dem 66-Jährigen aufgrund seines jahrzehntelangen sprachwissenschaftlichen Engagements verliehen. Cornelissen hat Geschichte, Germanistik und Niederlandistik in Bonn und Köln studiert. Von 1985 bis zum Frühjahr 2021 leitete er die Abteilung Sprachforschung beim LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn, dem ehemaligen LVR-Amt für rheinische Landeskunde.

Als Regiolektforscher untersucht er die Sprache der Menschen im Rheinland und ist ausgewiesener Kenner der unterschiedlichen Dialekte. Als einer der wenigen letzten Wissenschaftler versteht und bearbeitet er vor allem aussterbende Dialekte und versteht sich als Dienstleister für die Bevölkerung in allen Fragen rund um alte und neue Dialekte der Region. Dabei bezieht er auch die speziellen Interessen und Bedürfnisse junger Menschen mit ein, zum Beispiel mit seinem Beitrag im Online-Angebot des LVR. Cornelissen unterstützt sowohl Laien-Sprachforscher als auch die zahlreichen Sprach- und Mundartvereine im Rheinland. 

1998 stellte er eine Verbindung zur Niederrhein-Akademie her und wurde in das wissenschaftliche Komitee der Akademie gewählt, so dass er die bestehenden Aktivitäten mit seiner Arbeit beim LVR vernetzen konnte. Seit 2008 engagiert sich der Sprachwissenschaftler als Mitglied im Beirat der „Akademie för uns kölsche Sproch“, darüber hinaus kooperiert er mit dem Stadtmuseum Bonn. 

Seit 1983 hat Cornelissen unzählige Tonträger, selbständige Werke, Aufsätze und zusammen mit anderen gefertigte Arbeiten zum Thema Sprachgeschichte veröffentlicht. Mit Kenntnissen in allen sprachlichen Erscheinungsformen der Gegenwart wie Dialekt, Regiolekt, Umgangssprache und Standardsprache leistet er einen wichtigen Beitrag für ein angemessenes Sprachbewusstsein des Gemeinwesens und verhindert, dass Erinnerungen an regionale Besonderheiten in der Sprache verlorengehen.