Inhalt anspringen

Bundesstadt Bonn

Mit Erstklässlern den Schulweg trainieren

Mitte August starten die neuen Schulkinder in einen spannenden Lebensabschnitt. Die Stadt Bonn empfiehlt Eltern dringend, vorher und auch noch in den ersten Wochen des Schuljahres den Schulweg mit den Kindern einzuüben.

Aufgrund ihrer Körpergröße können Sechsjährige noch nicht über parkende Autos hinweg die Verkehrssituation erkennen und richtig einschätzen, wie schnell sich ein Fahrzeug nähert. Wenn sie eine Straße überqueren, sind sie zudem noch nicht in der Lage, sich ausschließlich darauf zu konzentrieren. Gerade die vielen neuen Eindrücke und Erlebnisse lassen mögliche Gefahren für sie in den Hintergrund treten. Kennt ein Kind den Weg bereits gut, kann es besser auf den Verkehr achten.

Um zu überprüfen, ob ein i-Dötzchen den Schulweg schon sicher beherrscht, tauschen Eltern und Kinder am besten die Rollen: Die Kleinen sollen die Erwachsenen zur Schule führen und dabei erklären, was sie sehen und was zu tun ist.

Auch wenn ein Kind mit dem Schulbus oder öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, sollten Eltern ihm das richtige Verhalten beibringen – an der Bushaltestelle, beim Ein- und Aussteigen und im Bus selbst. Sie sollten zudem miteinander vereinbaren, was zu tun ist, sollten Bus oder Bahn einmal ausfallen.

Noch nicht allein mit dem Rad zur Schule

Grundsätzlich gilt: Junge Grundschulkinder sollten nicht allein mit dem Fahrrad in die Schule fahren. Selbst wenn das Kind im vertrauten Wohnumfeld sicher mit dem Rad unterwegs ist, sind die Anforderungen im morgendlichen Berufsverkehr weit höher. Allein sollten Kinder erst den Weg zurücklegen, wenn sie das Fahrrad sehr sicher beherrschen, die Verkehrsregeln kennen und über ein gewisses Maß an Verkehrserfahrung verfügen. Diese Voraussetzungen erfüllen Kinder in der Regel erst nach der Fahrradprüfung im vierten Schuljahr.

Körperliche Bewegung statt „Elterntaxi“

Die Stadt appelliert eindringlich an alle Eltern, die Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu bringen. „Elterntaxis“ führen regelmäßig zu chaotischen Situationen vor den Schulen, in denen alle Kinder – auch diejenigen, die selbst mit dem Auto gebracht wurden – unnötig gefährdet werden. Die Schülerinnen und Schüler profitieren eindeutig davon, wenn sie den Weg nicht im Auto zurücklegen: Mehrere Studien haben belegt, dass körperliche Bewegung auf dem Schulweg die Gesundheit und Koordination der Kinder sowie die Aufmerksamkeit im Unterricht fördert. Zudem verbessert sich das Sozialverhalten, wenn Kinder regelmäßig gemeinsam mit anderen den Schulweg zurücklegen.

Wenn es sich hin und wieder nicht vermeiden lässt, das Kind mit dem Auto zu bringen, sollten Eltern nicht direkt vor die Schule fahren, sondern ihr Kind einige hundert Meter entfernt an einer ruhigen Stelle aussteigen lassen. So kann es wenigstens ein Stück zu Fuß an der frischen Luft zurücklegen, und die Verkehrssituation vor der Schule ist für alle entspannter. Mehrere Bonner Schulen haben dafür bereits ausgewiesene Hol- und Bringzonen eingerichtet.