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Bundesstadt Bonn

Radikale Gehölzschnitte ab 1. März verboten

Das Bundesnaturschutzgesetz sieht zum Schutz von Vögeln und Kleintieren ein Verbot von radikalen Gehölzschnitten vom 1. März bis zum 30. September vor.

Auch in diesem Jahr müssen die Scheren für radikale Schnitte von März bis September ruhen. Ab 1. März 2022 dürfen Bäume sowie Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze nicht abgeschnitten oder bis auf wenige Triebe zurückgeschnitten werden. Laut Bundesnaturschutzgesetz, Paragraf 39, Absatz 5, erfasst das Verbot keine Bäume im Wald, auf Schnellwuchsplantagen oder gärtnerisch genutzten Grundflächen. Das Verbot gilt bis zum 30. September.

Mit der Vorschrift soll das Blühangebot für Insekten während des Sommerhalbjahres sichergestellt und diejenigen Vogelarten geschützt werden, die in Hecken und Gebüschen nisten. Viele dieser natürlichen Brutstätten sind in den vergangenen Jahren durch veränderte Anbaumethoden in der Landwirtschaft verloren gegangen. Umso wichtiger ist es daher, die noch verbliebenen Nistplätze in privaten Gärten zu erhalten, zumal dort auch andere Kleintiere idealen Unterschlupf finden. Durch Radikalschnitte würde den Tieren die Lebensgrundlage entzogen. Mit der Regelung soll auch verhindert werden, dass Vögel während ihrer Brutzeit gestört werden und sie ihre Gelege verlassen.

Schonende Form- und Pflegeschnitte sind erlaubt

Die Stadt Bonn weist darauf hin, dass schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen auch im Frühjahr und Sommer erlaubt sind. 

Wenn das Schnittgut nicht im Garten verbleiben soll, um zum Beispiel Tieren Rückzugsraum zu bieten, sollte es möglichst umgehend entfernt werden. Wird es nämlich von Tieren angenommen, darf es als genutzte Fortpflanzungs- oder Ruhestätte nicht beschädigt oder zerstört werden. So sieht es Paragraf 44, Absatz 1 des Bundesnaturschutzgesetzes im Kapitel „Besonderer Artenschutz“ vor.

Stadt bittet um Beachtung des Betretungsverbots

Der Gehölzschnitt zur falschen Zeit kann den Erfolg der Fortpflanzung der Tiere gefährden. Aber auch das Stören und Beunruhigen an den Fortpflanzungs- und Ruhestätten kann empfindlich in die Nachwuchspflege eingreifen. So kann das Verlassen der Wege oder das Freilaufenlassen von Hunden dazu führen, dass das Fluchtverhalten der Tiere ausgelöst wird. Deshalb ist in Naturschutzgebieten, in denen regelmäßig schützenswerte Tiere vorkommen, das Verlassen der Wege oder das Freilaufenlassen von Hunden unter anderem zum Schutz der Tierwelt verboten (so genanntes Betretungsverbot). Die Stadt Bonn bittet daher darum, die Wege in diesen Gebieten nicht zu verlassen.