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Bundesstadt Bonn

Equal Care Day 2021: Mehr Wertschätzung für Sorgearbeit

Die Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn veranstaltet in Kooperation mit der Equal Care Day-Initiative am Montag, 1. März 2021, eine Online-Konferenz. Unter den Teilnehmerinnen sind OB Katja Dörner, die Autorin und Bloggerin Patricia Cammarata, Professorin Dr. Angela Häußler und Dr. Nina Klünder sowie Almut Schnerring und Sascha Verlan.

Welche Veränderungen braucht es, damit Sorgearbeit (Care) die ihr zustehende Wertschätzung erfährt? Wie kann sie in Zukunft fairer verteilt und ihre grundlegende Rolle für ein gesellschaftliches Miteinander sichtbar gemacht werden? Welche strukturellen Änderungen sind dafür notwendig? Und was können wir selbst bereits jetzt tun, im eigenen privaten oder beruflichen Umfeld und im gesellschaftlichen Ganzen? Fragen hierauf will die Online-Konferenz anlässlich des Equal Care Day (ECD) am Montag, 1. März 2021, finden. Veranstalter sind die Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn und die Equal-Care-Day-Initiative von Almut Schnerring und Sascha Verlan.

Die Konferenz steht unter dem diesjährigen Motto „Vorausschauende Rücksichtnahme“. Bei der Konferenz können sich Menschen, die sich privat oder professionell in dem Thema Care (Sorgearbeit) wiederfinden, austauschen und informieren. Neben den beruflich Tätigen spricht die Konferenz alle an, die beispielsweise Kinderbetreuung oder Altenpflege, familiäre Unterstützung, häusliche Pflege oder freundschaftliche und nachbarschaftliche Hilfen leisten. Überwiegend übernehmen Frauen diese Verantwortung.

Nach einer Begrüßung durch Stephanie Clemens-Krämer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, wird Oberbürgermeisterin Katja Dörner in einem Interview-Gespräch mit Almut Schnerring und Sascha Verlan, ihre Sicht auf die eingangs gestellten Fragen darstellen.

Katja Schülke, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, sowie Gertrud Hennen und Katrin Böhnke vom Amt für Wirtschaftsförderung stellen dar, was innerhalb der Bonner Stadtverwaltung angestoßen wurde, um die Ziele und Forderungen des ECD umzusetzen.

Im weiteren Verlauf der Konferenz werden Professorin Dr. Angela Häußler und Dr. Nina Klünder von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg einen Vortrag zum so genannten GenderCareGap halten. Dieser neue Indikator wurde im Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung entwickelt. Er zeigt den unterschiedlichen Zeitaufwand, den Frauen und Männer für unbezahlte Sorgearbeit aufbringen. Diese Tätigkeiten umfassen sämtliche Arbeiten im Haushalt und Garten, die Pflege und Betreuung von Kindern und Erwachsenen sowie ehrenamtliches Engagement und unbezahlte Hilfen für andere Haushalte. Frauen wenden pro Tag deutlich mehr Zeit dafür auf als Männer und in Folge ergeben sich für sie wirtschaftliche Nachteile.

Almut Schnerring und Sascha Verlan, Initiatorin und Initiator des EqualCareDay, informieren über die unbewussten Aufgabenzuschreibungen im Alltag. Ihre These: „Der CareGap beginnt im Kinderzimmer“ durch geschlechtsspezifische Zuschreibungen und entsprechend unterschiedliche Bewertung des Verhaltens von Mädchen und Jungen.

Patricia Cammarata, Bloggerin und Autorin des Buches „Raus aus der Mental Load Falle“, spricht über das Konzept der „Mental Load“. Damit ist gemeint, dass für ein funktionierendes Familien- und Paarleben neben den sichtbaren Aufgaben im Alltagsleben sehr viele unsichtbare Aufgaben mitgedacht und mitgeplant werden müssen. Oft werden diese als „nicht der Rede wert“ klassifiziert. In ihrer Summe jedoch und durch die Last der alltäglichen Verantwortung stellt die Mental Load eine schwerwiegende Belastung dar, die zu Burnout-ähnlichen Symptomen führen kann.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Online-Konferenz haben anschließend die Möglichkeit, sich zu den unterschiedlichen Themen in Diskussions- und Netzwerkgruppen auszutauschen.

Das ausführliche Programm und das Anmeldeformular ist unter diesem  Link (Öffnet in einem neuen Tab) zu finden. Bei Fragen können sich Interessierte an Katja Schülke ( katja.schuelkebonnde) oder Stephanie Clemens-Krämer ( stephanie.clemens-kraemerbonnde) bei der Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn wenden. 

Die Veranstaltung wird auch teilweise aufgezeichnet und kann im Anschluss auf dem Youtube-Kanal der ECD-Initiative  hier (Öffnet in einem neuen Tab) abgerufen werden.