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Bundesstadt Bonn

Stadthaus-Stützen bekommen Verstärkung

Auf den beiden Parkdecks des Stadthauses werden angrenzend an 44 Stahlbetonstützen Stahlprofile montiert, um die Standsicherheit des Gebäudes auch weiterhin zu gewährleisten. Momentan laufen diese Arbeiten auf P2. Bis Ende des ersten Quartals 2023 sollen sie abgeschlossen sein.

Eine der Betonstützen auf dem Parkdeck P2, die schon mit den Stahlstützen verstärkt und auf Vorspannung gebracht wurde. Lose Betonteile an der Stütze sind schon entfernt und teilweise beigeputzt worden.

Die Stahlbetonstützen in den Untergeschossen des Stadthauses sind  sanierungsbedürftig. Das gab die Stadt Bonn bereits bekannt. Um das Stadthaus bis zu einer eventuellen Sanierung unter einem jährlichen Monitoring voraussichtlich bis 2026/2027 weiter nutzen zu können, werden nun 44 Stützen durch Stahlprofile unterstützt. Bei einem Pressetermin am Dienstag, 6. Dezember 2022, informierte Anna Schäfer, Abteilungsleiterin im Städtischen Gebäudemanagement (SGB) und zuständig für Sonderprojekte und Großmaßnahmen, vor Ort über die Arbeiten.

Mitte September 2022 haben die Bauarbeiten zunächst mit der Umlegung von Versorgungsleitungen begonnen. Seit Mitte November laufen nun die konkreten Arbeiten an den Stahlbetonstützen im Parkdeck 2, in dem der städtische Fuhrpark steht, sowie Mitarbeitende Fahrzeuge und Fahrräder abstellen können. Um einen ausreichenden Arbeitsraum rund um die betreffenden Stützen zu gewährleisten, mussten neben den umliegenden Parkplätzen fahrbare Parkpodeste sowie unmittelbar betroffene Wallboxen zum Laden von E-Fahrzeugen temporär außer Betrieb genommen werden.

Zu Beginn hat die beauftragte Fachfirma die Asphaltschicht rund um die Stützen einige Zentimeter tief abgetragen. Danach folgte die Montage der Stahlprofile an den Stahlbetonstützen. Um die Stützen auf Vorspannung zu bringen, nutzten die Fachleute so genannte Kapselpressen. Diese werden mit Zementsuspension gefüllt, damit werden die parallel zueinander liegenden Kontaktflächen auseinandergedrückt. Anschließend werden die Hohlräume zwischen Fußplatte und Boden verfüllt.

Lose Betonabplatzungen, insbesondere an den Kanten der Stützen, werden entfernt und wieder aufgefüllt. Diese Arbeiten laufen aktuell. Zum Abschluss bekommen die Stützen noch einen Brandschutzanstrich und die Stützenfüße werden abgedichtet. Zum Schluss stellen die Fachleute die zuvor ausgefrästen Asphaltflächen rund um die Stützen wieder her.

Voraussichtlich bis Weihnachten werden die Arbeiten auf Parkdeck 2 fertiggestellt.

Ab Januar 2023 folgen die Arbeiten auf dem öffentlichen Parkdeck 1. Bis Ende des 1. Quartals sollen diese abgeschlossen sein. Während der Bauzeit wird es zeitweise zu Sperrungen einzelner Parkplätze, Änderungen bei der Verkehrsführung auf dem Parkdeck sowie vorübergehend zu Lärmemissionen kommen. Die Stadtverwaltung bemüht sich, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.

Jahrzehntelanger Eintrag von Chloriden hat Schäden verursacht

Entstanden sind die Schäden durch den jahrzehntelangen Eintrag von Chloriden durch Streu- und Tausalze in die Parkdecks. Wegen fehlender Abdichtungen sind diese in die Stützenfüße eingedrungen. Ein derartiges Schadensbild ist in einem fast 50 Jahre alten Gebäude bei zeitgenössischer Ausführung, die keine Abdichtung und keinen Sockelschutz vorsah, nicht außergewöhnlich. Da dieses Schadensbild auf Dauer zum Verlust der Tragfähigkeit führt, ist die Betonsanierung von mindestens 68 Stützenfüßen in P1 und 120 Stützenfüßen in P2 unumgänglich. Nach Aussage des Gutachters kann eine Sanierung durch die nun durchgeführte vorgezogene Abstützung der am stärksten geschädigten Stützen bis 2026/2027 hinausgezögert werden. In den Parkgeschossen befinden sich insgesamt rund 350 Stützen.