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Bundesstadt Bonn

Paul-Magar-Mosaik im Kurfürstenbad soll rekonstruiert werden

Das Mosaik-Kunstwerk des Künstlers Paul Magar „Heiterer Tag am Wasser“ im Kurfürstenbad soll im Neubau des Bades rekonstruiert werden. Ursprünglich war geplant es im Rahmen der Rückbaumaßnahmen des Bades auszubauen, einzulagern und das Original wieder einzubauen. Bei Prüfungen wurde jedoch festgestellt, dass dies aus technischen Gründen nicht möglich ist. Deshalb schlägt die Verwaltung den politischen Gremien alternativ eine fachgerechte Rekonstruktion des Mosaiks vor.

Über den Vorschlag soll am Mittwoch, 18. Januar 2023, in der Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg entschieden werden. Die Leistungen zum Ausbau des Mosaiks wurden im Sommer 2022 bereits beschränkt ausgeschrieben. Die Ausschreibung musste jedoch aufgehoben werden, da kein Angebot eingegangen war. Bei weiteren Prüfungen wurde festgestellt, dass das zunächst beabsichtigte Verfahren nicht erfolgversprechend ist: Abnahmeproben zeigten, dass sich das Mosaik nicht vom Untergrund lösen lässt, ohne es dabei zu zerstören. Grund dafür ist mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass sich die Glasmosaikplatten aufgrund der Feuchtigkeit und in Verbindung mit Chlor mit dem Untergrund sehr stark verbunden haben. Daher wurde in den vergangenen Wochen nach einer alternativen Lösung gesucht.

Die Verwaltung schlägt daher vor, das Mosaik zu rekonstruieren. Dies kann aus Urheberrechtsgründen nur durch die ursprünglichen Ersteller-Firma Dr. H. Oidtmann aus Linnich geschehen. Die Firma ist im Besitz aller notwendigen Unterlagen zur Rekonstruktion. Im Vorfeld wurden hierzu auch Abstimmungsgespräche mit der Nachlassverwalterin, Dorothea Hölzer-Magar (Tochter von Paul Magar), geführt. Sie ist mit der Vorgehensweise einverstanden und würde die Rekonstruktion künstlerisch begleiten. Nach Abschluss der Neubaumaßnahme wird das Mosaik als Rekonstruktion im neuen Kurfürstenbad an einer signifikanten Stelle eingebaut.

Eine kunsthistorische Einschätzung und Bewertung der Rekonstruktion des Mosaiks wurde vom Kunstmuseum Bonn eingeholt. Das Mosaik wird als ein zentrales Dokument für die Geschichte Bad Godesbergs und Bonns, aber auch für die deutsche Kunst- und Kulturgeschichte, bewertet. Da es eine durchführbare technische Lösung für den Erhalt des Mosaiks im Rahmen einer Rekonstruktion gibt, soll diese Möglichkeit genutzt werden, um das Werk zu bewahren. Die Rekonstruktion durch den ursprünglichen Ersteller lässt eine authentische und gültige Wiederherstellung des Mosaiks erwarten.

Notwendige Schritte für die Rekonstruktion

Für die Rekonstruktion ist es erforderlich, das Mosaik zunächst fotografisch zu dokumentieren. Dafür wird ein Gerüst aufgestellt, von dem aus die einzelnen Farbflächen auf Transparentpapier abgezeichnet werden können. Von den verschiedenen Mosaiksteinen werden mehrere Muster herausgeholt. Anhand der von Hölzer-Magar zur Verfügung gestellten Skizze, den Dokumentationsfotos, der Transparentfolie und den ausgebauten Mustern wird ein neues Mosaik gesetzt.

Die prognostizierten Kosten belaufen sich auf rund 275.500 Euro. Die Finanzierung erfolgt gemäß des  Beschlusses (Öffnet in einem neuen Tab) der Bezirksvertretung Bad Godesberg vom 8. Juni 2022 aus der Pauschale Bäderkonzept. Die Mittel stehen im investiven Haushalt des Sport- und Bäderamtes zur Verfügung.

Die vollständige Beschlussvorlage zur geplanten Rekonstruktion ist  hier (Öffnet in einem neuen Tab) öffentlich im Ratsinformation der Stadt einzusehen.