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Bundesstadt Bonn

IB steht für gelingende Integration und vielfältige Begegnung

Die Internationale Begegnungsstätte (IB) besteht seit 40 Jahren. Anlässlich des runden Geburtstags und der Einweihung der neuen Räume im Erich-Ollenhauer-Haus feiert die Stadt Bonn mit Mitarbeitenden und Weggefährten.

Peter Bröxkes, Abteilungsleiter Jugendförderung, und Alina Meyer, Leiterin der Internationalen Begegnungsstätte, zeigen alte Fotos.

„Mögen in diesem Haus viele Freundschaften entstehen zwischen Menschen aus allen Nationen“ –  diesen Wunsch notierte der damalige Oberbürgermeister Hans Daniels in das Gästebuch, das anlässlich der Einweihung der Internationalen Bildungsstätte (IB) am 15. Mai 1982 in der Quantiusstraße 9 auslag. Schon bei ihrer Eröffnung verstand sich die IB als Anlaufstelle für ausländische Mitbürger*innen – damals aus den sogenannten Anwerbeländern – um Hilfe anzubieten sowie Zugewanderten und Deutschen Gelegenheit zur Begegnung zu geben.

Auch heute, 40 Jahre später, arbeitet das Team der IB immer noch mit dem Konzept der drei „Bs“: Beratung, Bildung, Begegnung. Die Hauptzielgruppe sind jetzt Kinder und Jugendliche aus zugewanderten Familien. Es finden Deutschkurse, Lernfördergruppen, künstlerische Kurse und eine Hausaufgabenhilfe statt. Im Haus befindet sich zudem auch die städtische Koordinierungsstelle Integrationskurse. Sie berät zugewanderte Erwachsene, die an einem Integrationskurs teilnehmen möchten oder die verpflichtet sind, an einem solchen Kurs teilzunehmen.

Gelebte Vielfalt in vertrauensvoller Atmosphäre

Anlässlich des runden Geburtstags und der Eröffnung der neuen Räume nach dem Umzug in das Erich-Ollenhauer-Haus an der Ollenhauerstraße 1 hatte die IB zu einer Feier mit Ausstellungen, Musik sowie Filmbeiträgen zur Arbeit früher und heute eingeladen. Oberbürgermeisterin Katja Dörner begrüßte die Gäste, darunter auch Kooperationspartner*innen und ehemalige Wegbegleiter*innen. „Diversität und Vielfalt sind hier gelebte Realität, in die IB kommen Menschen aus mehr als 50 Herkunftsländern“, sagte die Oberbürgermeisterin. Sie betonte die vertrauensvolle Atmosphäre in der Begegnungsstätte, die dabei helfe, die Fragen, Sorgen und Probleme der Menschen dort zu besprechen und zu lösen. „Ich danke ganz herzlich allen Menschen, die die Internationalen Begegnungsstätte in den vergangenen 40 Jahren mit Leben gefüllt und unterstützt haben“, sagt Katja Dörner. „Die IB ist ein wichtiger Teil des Internationalen Bonn.“

Heute und auch in den vergangenen Jahren liegen die Schwerpunkte der Arbeit in der Förderung von Kindern und Jugendlichen einschließlich der Frühstförderung und auf Angeboten, die speziell auf Migrant*innen zugeschnitten sind. Da es einen engen Zusammenhang gibt zwischen Sprache, Bildung und sozialer Integration, sieht sich die IB hier in der Verantwortung als eine interkulturelle Bildungseinrichtung für Familien, insbesondere für Kinder und Jugendliche, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. „Für viele Besucher*innen und Teilnehmende ist die IB nicht nur ein Lernort, sondern auch ein Raum für zwischenmenschliche Kontakte und Erfahrungen“, sagt Alina Meyer, Leiterin der Internationalen Begegnungsstätte. Denn neben den Lernangeboten gibt es auch Entdeckungsreisen für Kinder, kulturelle Veranstaltungen, Kreativkurse, das Begegnungscafé und Ferienfreizeiten.

Grundlagen für gelingende Integration

Seit Anfang 2005, mit Inkrafttreten der Neuregelungen im Aufenthaltsgesetz, gehört auch die Umsetzung der Integrationskursteilnahme für Erwachsene auf kommunaler Ebene mit Beratung und Information der Zugewanderten als wichtiger Baustein dazu.

Zwischen Ausländeramt als erster Anlaufstelle und den staatlich zugelassenen Kursträgern nimmt die „Koordinierungsstelle Integrationskurse“ in der IB eine Vermittlerrolle ein, und sie stellt auch die Berechtigungsscheine zur Kursteilnahme für die Beratungssuchenden aus. Dabei kann insbesondere jungen Familien auch das hauseigene Angebot der IB vorgestellt und vermittelt werden. „Die hierdurch entstehenden Synergieeffekte und spezifischen Beratungsmöglichkeiten in Bonn sind etwas ganz Besonderes, die so in anderen Städten und Gemeinden kaum zu finden sind“, sagt Meyer.

Seit 2005 wurden mehr als 10.000 Berechtigungsscheine ausgestellt, und es konnte rund 17.000 Mal beraten werden. Derzeit gibt es hier 45 Bildungsangebote mit weit über 500 Teilnehmenden. Hinzu kommen 13 weitere Kurs- und Bildungsangebote in acht Bonner Stadtteilen: in Beuel, Roleber, Bad Godesberg, Lannesdorf, Südstadt, Innenstadt, Nordstadt und Tannenbusch. Weitere sind in Planung, wie zum Beispiel in Medinghoven, Auerberg, Buschdorf und Rüngsdorf.

Die Bildungsangebote werden aktuell von 27 Dozent*innen umgesetzt. Oft übernehmen diese als außerschulische Bezugspersonen eine wichtige vertrauensvolle Rolle für die Kinder und Jugendlichen. Mit allen Angeboten und Veranstaltungen, den vielen Förderkursen, der Hausaufgabenbetreuung, den Ferienfreizeiten, den Integrationskursberatungen und der Nutzung durch Vereine zählt die Internationale Begegnungsstätte bis zu 30.000 Besuche im Jahr.