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Bundesstadt Bonn

Naturschutzprojekt: Arbeiten am Lyngsberg starten Anfang Januar

Anfang Januar 2022 starten am Lyngsberg südlich von Muffendorf die Herstellungsmaßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung des Naturschutzgebiets. Wie berichtet, lässt das Amt für Umwelt und Stadtgrün den ehemaligen Steinbruch im Sinne des Naturschutzes entwickeln, um die Lebensräume seltener und gefährdeter Arten zu schützen.

In den vergangenen Wochen wurde das 5,4 Hektar große, zum Teil schwer zugängliche Gebiet bereits von Unrat, Müll und Grünabfällen befreit. Jetzt starten in Kürze die eigentlichen Herstellungs- und Entwicklungsmaßnahmen. Dafür muss zunächst die ehemalige Zufahrt von der Lyngsbergstraße in das Gelände wiederhergestellt werden. Anschließend werden die zugewachsenen Felswände und -kuppen auf der Zwischensohle des ehemaligen Steinbruchs von Bäumen und Büschen befreit. Insbesondere die sich stark ausbreitende, nicht-heimische Robinie soll zurückgedrängt werden. Einzelbäume wie Mispeln und Eichen bleiben erhalten und werden freigestellt.

Der durch Vandalismus zerstörte Zaun um das Naturschutzgebiet wird erneuert, um die sensiblen Lebensräume vor Störungen zu schützen. Eine Höhle, die verschiedene Fledermausarten als Unterschlupf nutzen, wird am Eingang zusätzlich durch ein Gitter gesichert. Im Frühjahr wird auf der zentral gelegenen Wiese auf rund 2000 Quadratmetern eine blütenreiche Staudenflur entwickelt.

Der Großteil der Arbeiten wird je nach Witterung voraussichtlich bis zu Beginn der Schonzeit ab März erledigt sein. Das Zurückdrängen der Robinie ist allerdings ein längerer Prozess und wird mehrere Vegetationsperioden dauern. Das Totholz soll im Naturschutzgebiet bleiben, um so Lebensräume für Insekten, Amphibien, Reptilien und Kleinsäuger zu schaffen. Nachdem alle Maßnahmen umgesetzt sind, wird das Areal dauerhaft gepflegt. Hier unterstützt die Biologische Station Bonn/Rhein-Sieg tatkräftig.

Die Zeiten des Basaltabbaus am Lyngsberg sind schon lange vorbei. Unter der sich ausbreitenden Vegetation verbirgt sich aber noch immer die besondere Geländestruktur des ehemaligen Steinbruchs.

Die nun anstehenden Naturschutzmaßnahmen dienen dem Erhalt der besonderen Geländestruktur des ehemaligen Steinbruchs. Mit seinen steilen Felswänden, sonnenbeschienenen Kuppen und schattigen Felsspalten bildet das Gebiet ein buntes Mosaik an schutzwürdigen Lebensräumen. Insbesondere wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten finden hier potenziell ideale Bedingungen. Um zu verhindern, dass das Areal immer weiter zuwächst und die wertvollen Lebensräume verschwinden, soll das Naturschutzgebiet langfristig entwickelt und gepflegt werden. Weitere Informationen hierzu gibt es unter  www.bonn.de/lyngsberg (Öffnet in einem neuen Tab).

Geführte Exkursionen ab Sommer

Das Betreten des ehemaligen Steinbruchs ist aufgrund des Schutzstatus und der gefährlichen Geländegegebenheiten verboten. Um Naturbegeisterten dieses besondere Biotop auf Bonner Stadtgebiet dennoch zugänglich zu machen, bietet die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Bonn in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station ab Sommer Führungen durch das Naturschutzgebiet an. Der erste konkrete Termin ist innerhalb der VHS-Veranstaltungsreihe „Biologische Vielfalt in der Stadt“ vorgesehen und findet am 14. Juni 2022 von 16 bis 18 Uhr statt. Anmeldungen sind bereits auf der Seite der VHS Bonn möglich.