In dem Projekt „Blüten für Insekten“ berät und begleitet die Untere Naturschutzbehörde gemeinsam mit der Biologischen Station Bonner Kitas bei der Anlage von Blühflächen in den Einrichtungen. Dazu finden gemeinsame Aussaataktionen und mehrere Folgetermine in den Kitas statt, bis die Wildblumen im nächsten Frühjahr blühen. Die Expertinnen und Experten erklären den Kindern, warum es wichtig ist, Insekten zu schützen und wie sie mit den selbst angelegten Blühflächen dazu beitragen können, dass die Tiere auch in Zukunft noch genug Nahrung und Brutplätze in der Stadt finden.
„Unser Ziel ist es, dass die nächste Generation bereits in jungen Jahren ein Bewusstsein und eine Wertschätzung für die bedrohte Insektenwelt entwickelt und so in Zukunft dazu beitragen kann, diese zu schützen“, erklärt Sandra Krueger, Projektkoordinatorin bei der Unteren Naturschutzbehörde. Bei der Auszeichnungsfeier in der teilnehmenden Kita Grashüpfer nahm sie gemeinsam mit David Baier, Leiter des Amtes für Umwelt, Verbraucherschutz und lokale Agenda die Urkunde von Jurymitglied Thomas Muchow von der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft entgegen.
Muchow zeigte sich beeindruckt von den Aktivitäten der Projektpartner: „Meine Kolleginnen und Kollegen der UN-Dekade-Jury und ich sind davon überzeugt, dass sich das Projekt ‚Blüten für Insekten‘ in vorbildlicher Weise für die Förderung von Insekten engagiert und dabei unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen einbezieht. Dies stellt bundesweit einen beispielhaften Beitrag zum Erhalt unserer biologischen Vielfalt dar und soll daher ausgezeichnet werden.“
2019 startete die Untere Naturschutzbehörde das Projekt erstmalig in fünf Kindergärten. Der Naturkindergarten Grashüpfer, in dem jetzt auch die Auszeichnungsfeier stattfand, war bereits beim ersten Durchgang dabei: „Den Kindern macht das Pflanzen und Pflegen der Wildblumen nicht nur großen Spaß, sie lernen auch sehr viel darüber, welch große Bedeutung auch kleine Lebewesen wie Bienen, Hummeln und andere Insekten haben und wie alles in einem Ökosystem miteinander verbunden ist“, so die stellvertretende Kita-Leiterin Renate Wollner über den Erfolg des Projektes. Im August 2020 beginnt nun die zweite Runde mit Aussaataktionen in zehn weiteren Kitas.
Ab sofort darf „Blüten für Insekten“ für zwei Jahre den Titel "Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt" als Qualitätssiegel führen. Auf der Website der UN-Dekade wird das Kita-Projekt in der Übersicht der ausgezeichneten Projekte vorgestellt.
UN-Dekade Biologische Vielfalt und Sonderwettbewerb „Soziale Natur“
Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Mit dem Sonderwettbewerb „Soziale Natur - Natur für alle“ lenkt die UN-Dekade in Deutschland den Blick auf die Chancen, die die Natur für den sozialen Zusammenhalt bietet. Ausgezeichnet werden vorbildliche Projekte an der Schnittstelle von Natur und sozialen Fragen, die zeigen, wie konkrete Maßnahmen praktisch aussehen. Über die Auszeichnung entscheidet eine unabhängige Fachjury, an der Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind.