Einführung einer neuen Bibliothekssoftware in der Stadtbibliothek Bonn – Sonderschließung ab 31. März
Für die Stadtbibliothek Bonn ist die Installation einer neuen Bibliothekssoftware als Ersatz für die bestehende Software beschlossen und beauftragt worden. Der Umstieg auf die neue Software WinBIAP der Firma Datronicsoft ist für April 2025 vorgesehen.
Dazu ist eine Schließung aller Einrichtungen der Stadtbibliothek für vier Wochen notwendig in der Zeit von Montag, 31. März, bis Montag, 28. April. Die ehrenamtlich organisierten Stadtteilbibliotheken in Endenich, Dottendorf und Auerberg schließen eine Woche länger bis Montag, 5. Mai., also für fünf Wochen. Damit fällt der letzte Öffnungstag vor der Schließung auf Samstag, 29. März. Ab 14 Uhr wird auch die Außenrückgabestation am Haus der Bildung für die gesamte Dauer der vierwöchigen Schließung ausgeschaltet sein.
Die hauptamtlich geführten Einrichtungen der Stadtbibliothek öffnen wieder am Dienstag, 29. April, die ehrenamtlich organisierten Stadtteilbibliotheken öffnen wieder am Dienstag, 6. Mai.
Warum Umstellung?
Die Umstellung auf eine neue Bibliothekssoftware ist erforderlich, da die derzeit im Einsatz befindliche Bibliothekssoftware nach Auskunft des Herstellers nicht mehr weiterentwickelt wird. Die laufende Wartung und der Service sowie Fehlerbereinigungen sind derzeit noch gewährleistet, allerdings absehbar auf Dauer nicht mehr.
Neue Funktionalitäten, wie beispielsweise barrierefreie Webnutzung, responsives Web-Design, Online-Gebührenbezahlung und ein leicht bedienbares Kundenkonto sind mit der bestehenden Software technisch nicht realisierbar. Die Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes, der Medienverwaltung und der Kundendienste ist aufgrund der mangelnden Updateangebote in absehbarer Zeit gefährdet.
Warum Schließzeiten?
Diese Schließzeiten sind für einen gelingenden Umstieg und den anschließend professionellen Umgang aller Mitarbeitenden mit der neuen Software unabdingbar erforderlich für:
- eine vollständige und fehlerfreie Migration der Daten (Katalogdaten, Kundendaten etc.)
- Nacharbeiten, die im Anschluss an die Migration erforderlich werden
- die Schulung aller Mitarbeitenden sowie
- ausreichend Zeit für die Einübung der Arbeitsabläufe unter Verwendung der neuen Software
Gebührenkarten verlängert
Die Gebühren-Ablauffristen auf den Ausweisen aller Kund*innen, die eine Jahresgebühr oder eine Drei-Monats-Gebühr bezahlt haben, werden nach der Umstellung auf die neue Software automatisch um vier Wochen verlängert.
Eingeschränkte Funktionalitäten
Bereits ab Freitag, 28. Februar, sind keine Fernleihbestellungen mehr möglich, und ab Mittwoch, 19. März, 19 Uhr, werden aus organisatorischen Gründen die Vormerkung von entliehenen Medien und die Bestellung von Medien aus Zweigstellen deaktiviert, damit die Medien möglichst noch vor der Schließung abgeholt werden können.
Online-Katalog OPAC
Da der Online-Katalog OPAC auch abgeschaltet und umgestellt wird, müssen die Merklisten privat vor dem Umstieg gesichert werden, eine automatische Übertragung auf das neue System ist nicht möglich. Gegebenenfalls kann die Kundschaft nach Wiedereröffnung selbst unter Verwendung der gesicherten Titelsätze neue Merklisten im neuen OPAC anlegen. Statt bisher 20 Merklisten gibt es zukünftig nur noch eine Merkliste. Die Leihhistorie ist auch nicht automatisch übertragbar. Ein manuelles Anlegen analog zur Merkliste ist nicht möglich.
Schon jetzt wird darauf hingewiesen, dass das persönliche OPAC-Passwort im neuen System nicht mehr funktioniert und die Kundschaft sich selbst ein neues Passwort vergeben muss. Vom neuen System wird dafür ein Erstanmeldepasswort automatisch hinterlegt, das aus dem Geburtsdatum (TTMMJJJJ) besteht. Zusammen mit der Ausweisnummer kann der neue OPAC ab Dienstag, 29. April, genutzt werden. Aus Sicherheitsgründen sollte dann das Passwort geändert werden.
Auswirkungen auf weitere Online-Angebote der Stadtbibliothek
Die Bereitstellung nahezu sämtlicher weiterer Online-Angebote der Stadtbibliothek ist nur unter Verwendung der Bibliothekssoftware möglich beziehungsweise sinnvoll.
Sie sind auf den ersten Blick zwar nicht unmittelbar vom Umstieg auf eine neue Bibliothekssoftware betroffen, wie die Ausleihe von eMedien, die Nutzung der Digibib etc. ( Mehr dazu hier), für die man sich in der Regel dennoch als Bibliothekskund*in mit Ausweisnummer und Passwort authentifizieren muss. Da die Passwörter nicht in die neue Software übernommen werden können, bedeutet dies auch eine neue Authentifizierung in den digitalen Diensten. Insbesondere für die Onleihe-Kundschaft sind das große Einschränkungen: der Verlust von Ausleihen, Merklisten und besonders der bestehenden Vormerkungen. Die Stadtbibliothek bedauert diese Einschränkung sehr. Die Kundschaft wird gebeten, ihre Merklisten gegebenenfalls im Vorfeld zu sichern, die Vormerkungen können technisch nicht übertragen werden.
Während der Umstellungsphase der Bibliothekssoftware (=gesamte Schließzeit) ist daher auch bei den Online-Angeboten der Stadtbibliothek mit Einschränkungen zu rechnen.
Die Stadtbibliothek kann nicht verlässlich sagen, wann genau welches der Angebote noch bzw. wieder funktioniert. Das könnte aus verschiedenen Gründen sogar unterschiedlich je nach Kundenausweis sein.
Keine Veranstaltungen und Nutzung der Räumlichkeiten
Während der Schließzeit werden keinerlei Veranstaltungen stattfinden und wird es keine Öffnung der Räumlichkeiten geben, weil dies weder organisatorisch noch personell zuverlässig machbar wäre. Dies gilt ausnahmslos für alle Einrichtungen der Stadtbibliothek.
Die Stadtbibliothek bittet um Verständnis für die Schließung und die Einschränkungen und hofft, alle Kund*innen danach wieder begrüßen zu dürfen.