Inhalt anspringen

Bundesstadt Bonn

Zusammenfassung

Die Zusammenfassung gibt einen schnellen Überblick über die wichtigsten Inhalte des touristischen Leitbilds der Bundesstadt Bonn.

Entstehung des Leitbilds

Das touristische Leitbild der Bundesstadt Bonn schärft das touristische Profil Bonns, indem es Ziele und Handlungsfelder vorgibt, auf die die Stadtverwaltung und touristische Akteur*innen gemeinsam hinarbeiten wollen. Es wurde im Zeitraum September bis Dezember 2022 im Rahmen eines partizipativ angelegten Prozesses erarbeitet. Beteiligt waren sowohl Vertreter*innen der Stadtverwaltung als auch zahlreiche Akteur*innen aus Politik und Tourismus. Über Fachgespräche, Workshops und eine virtuelle Beteiligungsplattform konnten die Mitwirkenden mehrfach ihre fachlichen Einschätzungen einbringen und den aktuellen Entwicklungsstand des Leitbildes kommentieren. Soweit möglich und sinnvoll wurden diese dann für das vorliegende Leitbild berücksichtigt.

Das Leitbild basiert auf einer einleitenden Kurzanalyse, die sowohl statistische Daten als auch vorhandene Studien über Bonn berücksichtigte. Ein Bestandteil war auch die Berechnung der wirtschaftlichen Effekte des Tourismus für Bonn im Jahr 2019, um die Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs erstmals in Zahlen fassen zu können. Neun Kernaussagen bringen schließlich die wichtigsten Erkenntnisse der Analyse für unterschiedliche Themenfelder auf den Punkt.

Im Rahmen des partizipativen Prozesses erarbeiteten die Beteiligten aufeinander aufbauend eine Tourismusvision für Bonn und definierten gemeinsam die bis 2030 zu erreichenden Ziele für die Weiterentwicklung des Tourismus, die hierfür zu bearbeitenden Handlungsfelder ebenso wie die zukünftigen Schwerpunktthemen und Zielgruppen.

Vision 2030 für die Bundesstadt Bonn

Die „Tourismusvision Bonn 2030“ beschreibt den aus Sicht der Beteiligten anzustrebenden Zustand im Jahr 2030. Es handelt sich um die Darstellung eines Zukunftsbildes, auf dessen Erreichung alle relevanten Beteiligten in Bonn hinarbeiten wollen. Inhaltlich geht sie auf den angestrebten qualitätsorientierten Wachstumskurs ein, auf die zu erreichende Außenwirkung Bonns und den in das Alltagsgeschäft zu überführenden Fokus in der Produkt- und Angebotsentwicklung sowie im Marketing. Ebenso erfasst sind die Art und Weise der anvisierten Zusammenarbeit und wichtige inhaltliche Schwerpunkte wie Nachhaltigkeit, Inklusion, Tourismusbewusstsein und Aufenthaltsqualität.

Ziele und Handlungsfelder für die Tourismusentwicklung bis 2030

Um die zuvor beschriebene Tourismusvision für Bonn 2030 Realität werden zu lassen, wollen Stadtverwaltung und Tourismusbeteiligte die folgenden Hauptziele für die Weiterentwicklung des Tourismus in Bonn verfolgen:

  • Übergeordnetes Ziel 1: Realisierung eines qualitätsorientierten Tourismuswachstums
  • Ziel 2: Entfaltung einer reiseanlassstiftenden Produktentwicklung und eines themenorientierten Zielgruppenmarketings
  • Ziel 3: Verbesserung der Strukturen und der Zusammenarbeit in Bonn und mit dem Rhein-Sieg-Kreis
  • Ziel 4: Förderung eines nachhaltigen Tourismus und Stärkung des Tourismusbewusstseins
  • Ziel 5: Sicherstellung einer bedarfs- und zielgruppengerechten Aufenthaltsqualität und Themenerlebbarkeit für Gäste

Entsprechend der Ziele definiert und beschreibt das Leitbild vier zentrale Handlungsfelder, in denen umfangreiche Maßnahmen zur Realisierung der Ziele umgesetzt werden müssen.

Zukünftige Schwerpunktthemen und Zielgruppen

Bonn verfügt über eine Vielzahl von touristischen Angeboten und Themen, die sich jedoch in ganz unterschiedlichen Entwicklungszuständen befinden, und dadurch teilweise bedingt für eine touristische Vermarktung geeignet sind. Eine Fokussierung auf die erfolgsträchtigsten Themen und Zielgruppen ist wichtig. Die vielgerühmte Angebotsvielfalt ist kein Alleinstellungsmerkmal. Um Produktentwicklung und Marketing stärker zu fokussieren und Angebote zu bündeln, wurden daher Schwerpunkt- und die Entwicklungsthemen sowohl für das Leisure-Segment (Tagestourismus sowie nationaler und internationaler Übernachtungstourismus (privatmotiviert)) als auch für das MICE-Segment (steht für Meetings, Incentives, Konferenzen und Ausstellungen. Üblicherweise versteht man unter MICE vor allem geschäftliche Veranstaltungen) definiert:

Schwerpunktthemen im Leisure-Segment (Arbeitsbezeichnungen)

  • Beethoven- und Kulturstadt Bonn mit den inhaltlichen Schwerpunkten (mit inhaltlichen Anpassungen im Auslandsmarketing): kulturelles und authentisches Bonn, Beethovens Bonn, politisches Bonn und deutsche Nachkriegsgeschichte
  • Bonn - Tor zum Romantischen Rhein: Natur und aktiv entlang des Rheins, märchenhaftes Siebengebirge und Drachenfels

Entwicklungsthemen im Leisure-Segment

  • UN Stadt Bonn
  • Weltkulturerbe Niedergermanischer Limes 

Schwerpunktthemen im MICE-Segment (Arbeitsbezeichnung)

  • Kongress- und UN Stadt Bonn

Fokussierung auf die werteorientierte Zielgruppe der „Postmateriellen“ (Sinus-Milieu)

Die Formulierung von Themenschwerpunkten für das touristische Marketing allein reicht heute nicht mehr aus. Vielmehr ist ein themenorientiertes Zielgruppenmarketing notwendig, welches die Werteorientierung der möglichen Gäste berücksichtigt. Daher fokussiert sich das touristische Marketing für Bonn zukünftig vor allem auf das  Postmaterielle Milieu, da sich Bonn für dieses besonders gut eignet und diese Zielgruppe zugleich eine wichtige Scharnierfunktion für weitere Milieus erfüllt, so dass der Fokus nicht zu limitierend wirkt. Zudem folgt diese Fokussierung der Empfehlung der Landestourismusstrategie für Nordrhein-Westfalen.

Perspektive Tourismus Bonn

Mit dem vorliegenden Leitbild hat die Stadtverwaltung der Bundesstadt Bonn einen wichtigen Grundstein für eine zielgerichtete Weiterentwicklung des Tourismus in Bonn gelegt. Für die Verwirklichung des Leitbilds sind nun nicht nur die Stadtverwaltung und die Bonn Information gefordert, sondern auch die T&C und die weiteren Tourismusakteur*innen und Leistungsanbietenden in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis. Nur so kann dem Bonn-Tourismus die erforderliche Richtung gegeben werden und der Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor weiter gestärkt werden.