Aktuelle Besuchsregelungen
Das Stadtarchiv und die Stadthistorische Bibliothek sind für das Publikum geöffnet. Die Öffnungszeiten sind: Dienstag und Mittwoch von 10 bis 16 Uhr, Donnerstag von 10 bis 18 Uhr.
Für einen Besuch ist eine Terminvereinbarung erforderlich. Die E-Mail-Adresse für die Anmeldung lautet lesesaal.stadtarchivbonnde. Folgende Angaben sind für einen Besuch notwendig: Name, voraussichtliche Dauer Ihres Besuchs, Grund für Ihren Besuch oder Thema Ihrer Recherche.
Newsletter des Zentrums für Stadtgeschichte und Erinnerungskulturen
Der bisherige Newsletter des Stadtmuseums bekommt nicht nur einen neuen Namen, sondern auch erweiterte Inhalte: Künftig berichtet er über Themen des Zentrums für Stadtgeschichte und Erinnerungskulturen und umfasst nun auch Informationen aus Stadtarchiv und Stadthistorischer Bibliothek.
Hier können Sie ihn bestellen:
Online: Historischer Terminkalender für das Jahr 2023
Zur Förderung der lokalen Erinnerungskultur wird beim Stadtarchiv der Historische Terminkalender geführt. Er fasst bedeutende Jubiläen für das Jahr 2023 zusammen und gewährt für die Jahre 2024 und 2025 einen Ausblick.
Band 71 der Bonner Geschichtsblätter erschienen
Soeben erschienen ist Band 71 der „Bonner Geschichtsblätter“, der als Gemeinschaftsprojekt von Stadtarchiv und Bonner Heimat- und Geschichtsverein herausgegeben wurde. Der aktuelle Band umfasst auf 300 Seiten insgesamt zehn in ihrer Thematik ganz unterschiedliche Beiträge. Der Bogen spannt sich von der Ikonographie des aus unserer Region stammenden und in China zum Kaiserberater aufgestiegenen Jesuiten Adam Schall von Bell (1591-1666) (Autor: Wolf D. Penning), über die Jahre August Heinrich Hoffmann von Fallerslebens (1798-1874) als Mitarbeiter der Bonner Universitätsbibliothek (Georg Schwedt) und der frühen Ausstattung der Kapelle des Johannes-Hospitals (Angela Berlis) hin zur Geschichte der Duisdorfer Lapitesta-Werke (Christoph Keller) und dem Schicksal des von den Nationalsozialisten verfolgten ehemaligen Bonner Sparkassen-Direktors Emil Weischenberg (Matthias Bertram).
Hinzu kommt ein Lebensbild des Bonner „Revolutionärs“, Kinkel-Freunds und Verlegers Wolfgang Sulzbach (1809-1883) (Hermann Rösch). Stadtgeschichtliches Neuland wird betreten mit einem Blick auf den Pferdesport in Bonn im 19. und 20. Jahrhundert (Christoph Rauscher). Noch einmal an die Schrecken des Ersten Weltkriegs erinnert ein Beitrag über die Verwundetentransporte in Bonn (Bernd Birkholz), und das unerschöpfliche Thema Ludwig van Beethoven wird mit einer Zusammenstellung der Beethoven-Skulpturen in Bonn von dem derzeit in Reparatur befindlichen Denkmal auf dem Münsterplatz bis hin zu aktuellen Inszenierungen und Abbildern bedient (Winand Kerkhoff). Der umfangreichste Aufsatz ist den zehn abenteuer- und reiselustigen Kindern von Wilhelm Bleek, seit 1818 Professor der Evangelischen Theologie in Bonn, und seiner Frau gewidmet, ein Beitrag zugleich zur Geschichte einer bedeutenden Bonner Familie (Wilhelm Bleek).
Der Band ist zum Preis von 25 Euro im Stadtarchiv erhältlich. Bestellungen können auch elektronisch über den Bonner Heimat- und Geschichtsverein ( www.bhgv.de (Öffnet in einem neuen Tab)) erfolgen. Für die Mitglieder des Bonner Heimatvereins ist der Bezug kostenlos.
Neuerwerbung: Werbeblatt zum Hof von England
In einem Berliner Antiquariat konnte für die Grafische Sammlung von Stadtarchiv und Stadthistorischer Bibliothek ein regelrechtes Rarissimum erworben werden. Es handelt sich um ein etwas mehr als DIN A4 großes Werbeblatt für einen der seinerzeit angesehensten Beherbergungsbetriebe in Bonn.
Der Kupferstich eines unbekannten Künstlers von etwa 1780 zeigt den „Hof von England“ („Cour d`Angleterre“). Das Gebäude stand vis à vis des Haupteingangs des früheren Residenzschlosses und heutigem Universitätshauptgebäudes an der Ecke Fürstenstraße (linker Flügel) und Am Hof (rechter Flügel). 1767 erwarben Friedrich Joseph Eigelmayer und seine Mutter das große Anwesen. Eigelmayer war verheiratet mit Adelheid Ries, der Schwester eines der wichtigsten musikalischen Lehrer Ludwig van Beethovens, Franz Anton Ries.
Der Gasthof wurde in der Eigenbeschreibung „als der vornehmste dieser Stadt“ bezeichnet, „mit vielen nach dem neuesten Geschmack eingerichteten Wohnzimmern, bequemen Appartements, einem großen Redouten Saal, Stallungen und Wagen-Remisen“. Jener Redouten Saal spielte mit seiner Größe von etwa 250 m² und einer Orchesterbühne eine wichtige Rolle im Kultur- insbesondere im Musikleben der Stadt, nicht zuletzt in der Zeit des jungen Ludwig van Beethoven.
Der Hinterausgang des Gebäudes führte übrigens auf den heutigen Remigiusplatz, dem damaligen Pfarrfriedhof der größten Bonner Kirchengemeinde St. Remigius.
Der sehr gut erhaltene Druck, der in zwei Sprachen (deutsch und französisch) die Vorzüge des Hauses anpreist, ergänzt unser Wissen um die Topographie Bonns im ausgehenden 18. Jahrhundert beträchtlich. Aus jener Epoche war bislang nur eine kleine Ecke des Hauses auf einer Radierung von Franz Rousseau(links am Bildrand) zu sehen, die den Brand des Bonner Schlosses im Jahre 1777 in dramatischer Form zeigt. Eine Aufnahme des Fotografen Carl Rumpf von 1907 zeigt, dass das Haus nur noch teilweise bestand und eine völlig andere Nutzung aufwies. 1944 wurde das Gebäude zerstört.
Neuerwerb: Bonner Ansichten von Wolfgang Götze
Das Stadtarchiv hat 16 Ansichten von prominenten Bonner Gebäuden erworben, die der Hamburger Künstler Wolfgang Götze (*1906, †1988) im Jahr 1975 geschaffen hat; darunter Motive wie das Palais Schaumburg, die Kommende Ramersdorf oder die Redoute in Bad Godesberg.
Wolfgang Götze studierte in den USA zunächst Architektur; seinen eigentlichen Interessen folgend ließ er sich bald zum Illustrator und Werbegrafiker ausbilden. Er arbeitete für die Chicago Tribune und in der Werbebranche. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Götze in Hamburg und war dort als freier Zeichner und Illustrator tätig. Seine Zeichnungen fertigte er mit einem speziellen Kugelschreiber, was seinen Blättern einen besonderen Reiz verleiht. Sein feiner Strich und sein genauer Blick für die Details sind es, die Götzes Zeichnungen so attraktiv und erhaltenswert machen.
Den Auftrag für seine Bonn-Ansichten erhielt Götze von dem bekannten Fotografen Sven Simon (*1941, †1980), der eigentlich Axel Springer hieß und der Sohn des Zeitungsverlegers Axel Cäsar Springer (*1912, †1985) war. Sven Simon war zeitweise Chefredakteur der „Welt am Sonntag“, vor allem aber machte er sich einen Namen als Sport- und Pressefotograf.
Dass Simon den Zeichner Götze mit Bonner Stadtansichten ausgerechnet im Jahre 1975 beauftragte, wird kein Zufall gewesen sein. Das Provisorium Bonn befand sich auf einem direkten Weg zur dauerhaften Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Es war das Jahr, in dem der erste Hauptstadtvertrag zwischen Stadt, Land und Bund zum weiteren Ausbau Bonns als Regierungssitz unterzeichnet wurde. Beispielsweise wurde in jenem Jahr 1975 auch der erste Abschnitt der U-Bahn feierlich eingeweiht.
Als besonderes Indiz für die gestiegene Bedeutung Bonns ist die Tatsache zu werten, dass die Tageszeitung Die Welt im Mai 1975 ihre Zentralredaktion von Hamburg nach Bonn verlegte. Vielleicht liegt in diesem Zusammenhang das besondere Interesse der Familie Springer an besonders qualitätvollen Ansichten der Bundeshauptstadt. Die Blätter werden in der Grafischen Sammlung des Bonner Stadtarchivs verwahrt.
Aus dem Bonner Vereinsleben des 19. Jahrhunderts
Von einer Nachfahrin der Bonner Familie Streck erhielt das Stadtarchiv als Schenkung ein Konvolut von wertvollen, weil seltenen Unterlagen zum Bonner Vereinsleben des 19. Jahrhunderts. Die Stücke stammen von Wilhelm Streck (*Bonn 1845, † Bonn 1898), der im Alter von 30 Jahren die gleichnamige, bis heute existierende Holzhandlung gründete. Sein Vater war zu Beginn des 19. Jahrhunderts von der Rhön ins Rheinland gekommen, seine Mutter stammte aus (Leverkusen-)Lützenkirchen.
Wilhelm Streck war, wie ein Blick in die überlieferten Dokumente zeigt, ein vielseitig interessierter, vermutlich aufgeschlossener und kontaktfreudiger Mensch. Das dem Stadtarchiv überlassene Material enthält ausnahmslos Drucksachen von Bonner Vereinen und zu geselligen Veranstaltungen, wie beispielsweise die Eintrittskarte für den Krönungsball der Bonner Sebastianus-Schützen von 1869, Teilnahmekarten zu „Vorlesungen“ des Bonner Bürgervereins oder zur Fahnenweihe des Bonner Männergesangsvereins, dem er 1868 als aktiver Sänger beigetreten war.
Seit 1871 war Wilhelm Streck auch Mitglied des Bonner Turnvereins, für den er ausweislich der zahlreich erhaltenen Billets an vielen Turntagen und Turnfahrten in Bonn und der gesamten Region teilnahm. Die gedruckten Statuten des Bonner Turnvereins und eine Turnordnung haben sich ebenfalls erhalten. Gleiches gilt für die Teilnahmekarte an der Enthüllungsfeier des Arndt-Denkmals auf dem Alten Zoll im Jahre 1865. Zahlreich sind die Karten zu Sommerfesten, Bällen oder Tanzveranstaltungen, wie sie von Bonner Wirten oder gesellschaftlichen Vereinigungen, wie der Metzgerinnung oder dem Bonner Kriegerverein, veranstaltet wurden.
Besonders reichhaltig ist die Überlieferung hinsichtlich des Bonner Karnevals; groß ist die Zahl der einschlägigen Tickets, Programme und Tanzkarten. Dass Humor und Fröhlichkeit eine große Rolle in Wilhelm Strecks Leben spielten, zeigt seine Mitgliedschaft im Verein "Fröselkasten", dessen einziger Zweck darin bestand, "den Mitgliedern allwöchentlich einen vergnügten Abend zu bereiten".
Der Bestand an gedruckten Kleinschriften aus dem Besitz von Wilhelm Streck bietet einen bemerkenswerten Einblick in die Vielfalt bürgerlichen Vereinslebens am Beispiel der rheinischen Universitätsstadt in den 1860er und 1870er Jahre.
Rund 60.000 Seiten der „Godesberger Volkszeitung“ jetzt im Volltext durchsuchbar
Das vom Land NRW geförderte Projekt „Zeitungsportal NRW“ digitalisiert Lokalzeitungen aus NRW im Zeitraum von 1801 bis 1945 und präsentiert diese der breiten Öffentlichkeit.
Das Stadtarchiv und die Stadthistorische Bibliothek stellten im Jahr 2018 die Mikrofilme für die Digitalisierung der „Godesberger Volkzeitung“ zur Verfügung.
Nun ist die „Godesberger Volkszeitung“ das erste Zeitungsunternehmen, das im Zuge des Projektes auch durch eine OCR-Erkennung gelaufen ist. Ca. 60.000 Seiten aus den Jahren 1913 bis 1941 sind jetzt im Volltext durchsuchbar. Ein wichtiger Zeitraum Godesberger Geschichte ist damit besser erschlossen.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/titleinfo/4554838 (Öffnet in einem neuen Tab)
Online-Formular für Anfragen zu archivierten Personenstands- und Meldeunterlagen
Für die ortsbezogene Personen- oder Familienforschung bietet das Stadtarchiv Bonn vielfältiges Quellenmaterial. Auskünfte und Kopien aus archivierten Personenstands- und Meldeunterlagen können nun auch mithilfe eines Online-Formulars angefordert werden:
Archivierte Personenstands- und Meldeunterlagen (Auskunft/Kopie) (Öffnet in einem neuen Tab)
Mit dem digitalen Angebot sollen vor allem Anfragen erleichtert und deren Bearbeitung vereinfacht werden. Eine Übersicht zentraler, für die Personen- und Familienforschung relevanter Quellen im Stadtarchiv bietet die Seite Personen- und Familienforschung (Öffnet in einem neuen Tab).