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Bundesstadt Bonn

11.05.2024

Treibgut des Erinnerns (UA)

Ein Rechercheprojekt von Verena Regensburger

Veranstaltungsinformationen

Datum & Uhrzeit

Samstag, 11. Mai 202420:00 Uhr

Weitere Termine

Welche Erinnerungen holen wir in die Gegenwart zurück? Und welche holen uns ein? Wie prägen Sie unser Denken und Handeln? Woran halten wir uns fest? »Wenn in der Natur eine bestimmte Lichtstimmung herrscht, das Grün einen speziellen Ton hat oder ein  muffiger Geruch von Keller in der Luft liegt, bekomme ich häufig Erinnerungsblitze an den Garten meiner Großeltern. Ich sehe vor mir, wie mein Großvater die Rosen schneidet. Ich sehe seine Hände und die kleinen Verletzungen von den Dornen.«

Als Treibgut wird bezeichnet, was als herrenloses Gut auf dem Wasser treibt. Seine Beschaffenheit lässt es weder sinken noch zersetzen. Es verbleibt an der Oberfläche oder knapp unter ihr. Treibgut ist kleinteilig und vermeintlich unerheblich. Vor unserem inneren Auge tauchen Bilder, Gedanken, Gefühle, Gerüche, Geräusche als Erinnerungen auf. Manche davon sind so stark, dass sie uns über Jahre und Jahrzehnte begleiten. Wir erinnern mehr, als uns bewusst ist. Erinnerung ist immer auch eine Form von Fiktion. Erinnern heißt Vergessen. Doch warum ist gerade diese Erinnerung eine immer wiederkehrende? Was hallt so stark in uns nach, dass es sich in unserem Gedächtnis wie Treibgut an der Oberfläche bewegt? Wer lebt wie in unseren Gedanken weiter? Alles, an das wir uns erinnern oder was wir vergessen, prägt unser individuelles Handeln sowie unsere Emotionen. Erinnern und Vergessen sind zentrale Schlüssel beim Ergründen unserer persönlichen Identität.

Die Inszenierung TREIBGUT DES ERINNERNS begibt sich auf eine Spurensuche in unser Gedächtnis und kreiert aus verschiedenen persönlichen Assoziationsräumen einen erlebbaren Theaterraum. Aus 100 Interviews entsteht eine Erzählung – ein kollektives Gedächtnis-Archiv.

Die komplexe Mechanik des Erinnerns thematisierte die Regisseurin Verena Regensburger bereits in ihrer Inszenierung WILDFIRE ROAD. Ihr Interesse als Regisseurin liegt im szenischen Erforschen von unterschiedlichen Aspekten von Kommunikation und der Untersuchung verschiedener Wahrnehmungsformen in einer Auseinandersetzung mit dem Gegenüber und dem Publikum als Ko-Akteur*in.