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Bundesstadt Bonn

Beschäftigungsentwicklung

Beschäftigtenwachstum

Die Bundesagentur für Arbeit hat am 30. Juni 2022 mit 188.930 einen neuen Höchststand der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Bonn registriert. Gegenüber Juni 2021 haben die Beschäftigtenzahlen um Plus 3 Prozent oder absolut um 5.480 deutlich zugenommen. Im selben Zeitraum ist im Land NRW die Beschäftigung mit 1,9 Prozent geringfügiger gewachsen. Der Bonn umgebende Rhein-Sieg-Kreis verzeichnete ein Beschäftigungswachstum in Höhe von 1,4 Prozent. Die Analyse aller kreisfreien Städte und Kreise in Nordrhein-Westfalen zeigt, dass Bonn in der Metropolregion Rheinland am besten abschneidet: Zum Vergleich zeigt Köln ein Plus von 2,6 Prozent, Düsseldorf zwei Prozent, die Städteregion Aachen zwei Prozent und Leverkusen 1,2 Prozent. NRW-weit liegt Bonn auf Platz vier. Gegenüber dem Jahr des Bonn/Berlin-Umzugsbeschlusses im Jahr 1991 mit 134.199 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat deren Zahl um 54.731 (plus 40,8 Prozent) durch den langfristig positiven Wachstumstrend in Bonn deutlich zugenommen.

Nach den vorliegenden Schätzungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ liegt die Erwerbstätigenzahl am Arbeitsort Bonn für 2021 bei 256.400 (Vorjahr: 254.400, plus 2.000). In die Erwerbstätigenrechnung einbezogen sind neben den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auch Beamt*innen, Selbstständige, mithelfende Familienangehörige und geringfügig Beschäftigte. Gegenüber dem Jahr 1991 ist in Bonn ein Wachstum in Höhe von 68.100 Erwerbstätigen beziehungsweise von 36,2 Prozent festzustellen. Im Gegensatz dazu hat in NRW insgesamt die Zahl der Erwerbstätigen lediglich um 18,9 Prozent zugelegt.

Dienstleistungen wachsen deutlich

Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bonner Dienstleistungssektor ist zwischen den Jahren 2021 und 2022 mit einem Plus von 5.337 Beschäftigten beziehungsweise plus 3,1 Prozent deutlich gewachsen. Mitte 2022 sind in Bonn 175.636 Beschäftigte im Dienstleistungssektor tätig; das entspricht einem Anteil von 93 Prozent an allen Beschäftigten. Damit ist Bonn, ähnlich wie Frankfurt/Main oder Potsdam, bundesweit einer der größten Dienstleistungsstandorte. Im NRW-Durchschnitt waren Mitte 2022 insgesamt 74,1 Prozent aller Beschäftigten im Tertiären Sektor tätig. Der Anteil des industriellen Sektors von NRW lag bei circa 25,4 Prozent aller Beschäftigten. Gegenüber dem Vorjahr hat in NRW die Zahl der Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe um plus 0,3 Prozent geringfügig zugenommen. In Bonn hat die Beschäftigung in der Produktion um  plus 1,1 Prozent (absolut plus 140) ebenfalls zugelegt. Der Anteil des Produzierenden Gewerbes beträgt Mitte 2022 in Bonn noch 7 Prozent (Vorjahr: 7,1 Prozent).

Hochqualifizierte Beschäftigte

Die Bundesagentur für Arbeit erhebt mit dem Merkmal „Akademischer Abschluss“ die Abschlüsse „Bachelor, Diplom, Magister, Master, Staatsexamen, Promotion“. Am 30. Juni 2022 hat die Stadt Bonn einen Akademiker*innenanteil an allen Beschäftigten in Höhe von 34,3 Prozent. Das sind absolut 64.815 Beschäftigte (Vorjahr: 61.173), wobei mittlerweile mehr Frauen (33.457 Beschäftigte) als Männer (31.358 Beschäftige) mit einem akademischen Abschluss registriert werden. Im NRW-Durchschnitt liegt dieser Wert bei 17,4 Prozent, im Bundesdurchschnitt bei 18,7 Prozent und im Rhein-Sieg-Kreis bei 14,5 Prozent. Der regionale Vergleich mit den über 400 bundesdeutschen Städten und Kreisen zeigt, dass Bonn auf Platz sieben (Vorjahr: sieben) liegt und lediglich München mit 40 Prozent, Erlangen mit 37,6 Prozent, München (Landkreis) mit 36,4 Prozent, Jena mit 35,9 Prozent, Darmstadt mit 35,6 Prozent und Stuttgart mit 35,2 Prozent noch höhere Werte aufweisen können. Aus Sicht des Landes Nordrhein-Westfalen verfügen – neben Bonn mit den höchsten Anteilen – ebenfalls die Städte Düsseldorf (29,9 Prozent), Köln (28,2 Prozent) und Münster (25,6 Prozent) über vergleichsweise hohe Anteile bei diesem für die Zukunft in einer innovativen Wissensgesellschaft wichtigen Indikator.

Herr Dr. Matthias Schönert