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Bundesstadt Bonn

Stolpersteine

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten 10 mal 10 Zentimeter großen Gedenktafeln soll an die Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster beziehungsweise den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen. 

Am 26. Mai 2023 verlegte Gunter Demnig den Stein Nummer 100.000. Inzwischen erinnern in 31 Ländern Europas Stolpersteine an die Opfer des Nationalsozialismus.

Als Denk- und Mahnmale verlegt der Künstler Gunter Demnig diese Stolpersteine, die in die Bürgersteige eingelassen an von Nationalsozialisten verfolgte und deportierte Bonnerinnen und Bonner erinnern.
Diese beiden Stolpersteine aus Bronze erinnern an Samuel und Henny Levy.

In Bonn koordiniert die Gedenkstätte Bonn dieses Projekt

In enger Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Bonn werden alle Informationen über die Person überprüft, an die der Stein erinnern soll. Es werden eventuell noch lebende Angehörige um ihre Zustimmung gebeten und die ursprünglichen Adressen mit den heutigen Straßennamen verglichen. Anschließend werden die Daten an Gunter Demnig weitergegeben, der die Steine dann anfertigt und verlegt.

Seit 2002 wurden in Bonn 411 Stolpersteine verlegt. In der Regel findet einmal jährlich eine Verlegung in Bonn statt. Finanziert werden die Stolpersteine über Patenschaften. Pro Stein entstehen derzeit Kosten von 120 Euro.

In der Geschäftsstelle der Gedenkstätte werden Kurzbiografien zu allen Opfern, für die in Bonn ein Stolperstein verlegt wurde, vorgehalten. Interessenten können diese Texte nach Terminabsprache gerne einsehen.

Bis es zu einer Verlegung kommen kann, müssen viele Schritte berücksichtigt werden

  • Die Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum berät und informiert Interessenten, Spender*innen über den Organisationsablauf bis zur Verlegung der Stolpersteine.
  • Die Gedenkstätte recherchiert, vergleicht und überprüft alle verfügbaren Daten zu den Personen und den Wohnorten aus verschiedenen Archiven. Auch der Ort der Verlegung wird anhand von Melde- und Katasterdaten geprüft und verifiziert.
  • Wir versuchen Wünsche von Spender*innen zu Stolpersteinen in bestimmten Stadtvierteln zu berücksichtigen. Dies ist jedoch nicht immer möglich: Stolpersteine werden an der letzten freiwillig gewählten Wohnadresse oder an der Adresse verlegt, an denen die Menschen am längsten gelebt haben, also ihren Lebensmittelpunkt hatten. Auch kommt es durchaus vor, dass in einem Viertel bereits alle möglichen Stolpersteine verlegt sind.
  • Gunter Demnig verlegt Stolpersteine möglichst für alle Familienangehörige gleichzeitig. Daher schlägt die Gedenkstätte auch Menschen vor, für deren Stolpersteine noch Spender*innen gesucht werden, damit diese für eine Familie komplettiert werden können.
  • Wenn möglich, werden noch lebende Verwandte gefragt, ob sie einverstanden sind, dass für ihre Angehörigen Stolpersteine verlegt werden. Wenn dies von der Familie nicht gewünscht ist, wird dies berücksichtigt.
  • Stolpersteinverlegungen haben aktuell etwa neun bis zwölf Monate Vorlaufzeit, denn mittlerweile werden Stolpersteine in Europa und sogar darüber hinaus verlegt.
  • Die Herstellung der Stolpersteine erfordert Zeit. Etwa fünf bis sechs Monate vor der Verlegung müssen die Recherchen abgeschlossen sein, damit die Daten rechtzeitig an die Mitarbeiter*innen von Gunter Demnig weitergeleitet werden können. Daher können sechs Monate vor der jährlichen Verlegung keine weiteren Stolpersteine mehr für eine Verlegung eingeplant werden. Auch die Anzahl der Stolpersteine und der einzelnen Orte für eine Verlegung ist begrenzt.
  • Den Ablauf der Verlegungen in Bonn organisiert die Gedenkstätte. Neben der Betreuung der Spender*innen wird hier auch die Verlegung mit dem Tiefbauamt der Bundesstadt Bonn koordiniert, das seit vielen Jahren die Verlegungen tatkräftig unterstützt. In der Regel werden die Verlegungen von 1-2 Mitarbeiter*innen der Gedenkstätte begleitet und geleitet.
  • Bei der Verlegung unterstützen die Mitarbeiter*innen Gunter Demnig, damit Stolpersteine in der Reihenfolge des Verwandtschaftsgrads (z.B. Eltern, Kinder) erfolgt; bei Bedarf helfen wir auch bei der Verlegung. In Abwesenheit von Herrn Demnig verlegen die Mitarbeiter*innen die Stolpersteine mit dem Tiefbauamt selbst.

Die verlegten Stolpersteine und die Verlegung selbst werden fotografisch dokumentiert. Fotos und Kurzbiografien werden weitergegeben an:

  • Archiv der „Stiftung Spuren“ von Gunter Demnig
  • Online-Karte der Stadt Bonn zu Bonner Stolpersteinen
  • Wikipedia-Artikel zu Bonner Stolpersteine

Patenschaft & Spenden

Auch in Zukunft werden in Bonn Stolpersteine verlegt. Sie können sich an den Aktionen gerne beteiligen. Unterstützen Sie die Verlegungen, indem Sie eine Patenschaft für einen Stein übernehmen. Als Koordinierungsstelle unterstützt die Gedenkstätte Bonn Sie dabei.

Der Förderverein der Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum verwaltet die Spendengelder, die nach der Verlegung ohne Abzug an die Stiftung Spuren von Gunter Demnig überwiesen werden. Die Kosten für einen Stolperstein liegen aktuell (2023) bei 120 Euro pro Stein.

Spendenkonto Stichwort „Stolpersteine Bonn“
Sparkasse KölnBonn
Kontoinhaber: Förderverein der Gedenkstätte und
NS-Dokumentationszentrum Bonn e.V.
IBAN: DE 93 3705 0198 0000 0304 60
BIC: COLSDE33XX

Vermerk (bitte unbedingt angeben) „Stolpersteinspende & Ihr Name“.

Broschüre „Stolpersteine in Bonn“

Die kostenlose Broschüre mit vielen Informationen zu den im November 2023 verlegten Steinen erhalten Interessierte zu den Öffnungszeiten der Gedenkstätte (mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr) und des NS-Dokumentationszentrums Bonn (dienstags bis freitags von 10 bis 16 Uhr) in der Franziskanerstraße 9.

Karte der Stolpersteine in Bonn

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