Auf dem Friedhof Platanenweg in Beuel gibt es jetzt Sammelkörbe an vier Standorten für noch lebende, von Gräbern entfernte Pflanzen. Das sind zurzeit zum Beispiel Silberblatt und Scheinbeere von der Winterbepflanzung sowie Narzissen, Primeln und Hornveilchen. Ein Team aus Ehrenamtlichen rettet noch ansehnliche Pflanzen aus dem Grünabfall, stellt sie in Kisten und gießt sie bei Bedarf. Bis sie von Friedhofsbesucher*innen mitgenommen werden und sich in deren Garten oder Balkonkasten zu neuer Pracht entfalten. 

„Manchmal sind sogar mehrjährige Stauden oder kleine Büsche dabei, an denen man noch viele Jahre Freude haben kann“, sagt Hannah Westerhagen. Sie hat die Initiative vor zwei Jahren auf dem Friedhof in Endenich gestartet. Nun freut sie sich, dass es einen Ableger in Beuel gibt und ab Mitte April einen dritten in Friesdorf. Im Idealfall stellen die Menschen beim Neubepflanzen ihrer Gräber aussortierte Pflanzen direkt selbst in die bunten Kisten. Aber das muss sich erfahrungsgemäß erst einspielen. 

Die Stadt Bonn begrüßt die Initiative und unterstützt, dass sie auf weiteren Friedhöfen umgesetzt wird. Dazu braucht es im Prinzip nur ein Team von wenigen Personen, die in der Nähe wohnen und sich abwechselnd um die Kisten kümmern. „Hat sich das Ganze erst einmal etabliert, ist es ein Selbstläufer“, meint Hannah Westerhagen. „Denn dann beteiligen sich automatisch und ganz nebenbei auch andere Friedhofsbesucher.“ Wer mehr über die Idee erfahren oder sie auf dem „eigenen" Friedhof umsetzen möchte, schreibt eine Mail an  zweitebluete.bonngmailcom. Einen schönen Eindruck vermitteln auch die Fotos auf dem Instagram-Kanal  www.instagram.com/zweite.bluete.bonn (Öffnet in einem neuen Tab).