Unkastrierte Freigängerkatzen vermehren sich unkontrolliert. Die dann zumeist ungewollten Katzenwelpen werden in vielen Fällen ausgesetzt oder in Tierheimen abgegeben, die schon jetzt überfüllt sind. Die ausgesetzten Welpen vermehren sich weiterhin unkontrolliert und es kommt zu einer Überpopulation von Katzen. Diese Katzen leben zum Teil in elenden Verhältnissen, sind häufig krank und gefährden gegebenenfalls die Gesundheit anderer (Freigänger-) Katzen.

Nein, Ziel der Verordnung ist, eine unkontrollierte Vermehrung einzudämmen. Eine Kennzeichnung der Freigängerkatzen und ihre Registrierung beim Deutschen Haustierregister oder bei Tasso ist erforderlich, damit sie bei Verlust in ihre vertraute Umgebung zurückgegeben werden können. Auch ist es möglich, die Besitzerin bzw. den Besitzer zu informieren, sollte die Katze verletzt oder verunfallt aufgefunden werden.

Die Verwaltung wird zur Kontrolle des Kastrations-, Kennzeichnungs- und
Registrierungsgebots keine Routinekontrollen durchführen. Selbstverständlich will die Verwaltung mit der Verordnung nicht in das Vertrauensverhältnis zwischen Katzenbesitzer und Tierarzt eingreifen. Im Rahmen ihrer grundsätzlichen Aufgabe zur Durchführung tierschutzrechtlicher Überprüfungen von Tierhaltungen wird die Verwaltung jedoch im Einzelfall überprüfen, ob eine Freigängerkatze kastriert
ist oder nicht.

Selbstverständlich müssen nicht nur weibliche Katzen, sondern auch Kater kastriert werden. Unkastrierte Freigängerkater tragen mit zu einer unkontrollierten Vermehrung und den damit verbundenen negativen Folgen bei.

Die Verordnung sieht vor, dass im Einzelfall Ausnahmen von den Bestimmungen zugelassen werden können, wenn private Interessen der Katzenbesitzer die durch die Verordnung geschützten öffentlichen Interessen deutlich überwiegen. Hierunter kann zum Beispiel das Zuchtinteresse des Katzenbesitzers fallen, sofern eine Kontrolle, Versorgung und Vermittlung der Katzenjungen glaubhaft dargelegt werden kann. Aber auch gesundheitliche Probleme der Katze, die größere Komplikationen bei einer Operation erwarten lassen, können zur Erteilung einer Ausnahmegenehmigung führen.

Eine Ausnahmegenehmigung kann beim Amt für Bürgerdienste, hier Ordnungsangelegenheiten (33-11) beantragt werden.

Wie alle Haustiere auch jetzt schon unabhängig von den Vorschriften dieser Verordnung und kostenlos zum besseren Auffinden bei Verlust in Datenbanken privater Organisationen (z.B. Tasso oder das Deutsche Haustierregister) registriert werden können, so schreibt die Verordnung die Registrierung in diesen Datenbanken nun vor. Ihre Tierärztin oder ihr Tierarzt informieren gerne über entsprechende Organisationen bzw. halten in der Regel in ihren Praxen bereits Antragsformulare bereit.

Kastrationen von Katzen führen die niedergelassenen Tierärzte und Tierärztinnen durch.

Die Kastration ist ein rRoutineeingriff, der unter Narkose durchgeführt und von den Katzen in der Regel gut verkraftet wird.

Vor einer Operation wird die Katze vom Tierarzt bzw. von der Tierärztin gründlich untersucht. Aus medizinischer Sicht wird entschieden, ob eine Kastration durchgeführt werden kann oder ob aufgrund zu erwartender gravierender Komplikationen davon abzuraten ist. In diesem Fall ist vom Katzenhalter bzw. der Katzenhalterin ein Antrag auf Erteilung einer Ausnahmegenehmigung zu stellen.

Die Gebührenordnung für Tierärzte gibt einen Rahmen vor, in dem sich die Kosten für die Leistungen bewegen müssen. Bitte erfragen Sie die konkrete Höhe der Kosten bei Ihrem Haustierarzt oder -tierärztin.

Um - unabhängig vom Ziel dieser Verordnung - die Chance zu erhöhen, dass eine Katze bei Verlust schneller oder überhaupt wieder nach Hause gebracht werden kann oder man zumindest erfahren kann, was mit ihr passiert ist, sollten alle Katzen gekennzeichnet und registriert sein. Der Katzenbesitzer ist gemäß Verordnung verpflichtet, die Kennzeichnung und Registrierung seiner bereits kastrierten Katze nachholen zu lassen.

Nein, wenn eine Katze lesbar tätowiert ist, dann braucht eine Kennzeichnung mittels Mikrochip nicht nachgeholt werden. Die Verordnung schreibt die Art der Kennzeichnung nicht vor.

Wer herrenlose Katzen regelmäßig füttert, erwirbt nach geltendem Recht das Eigentum an diesen Katzen und muss deshalb auch für die Kastration, Kennzeichnung und Registrierung der Katzen sorgen.

Wer Hilfe beim Einfangen angefütterter Katzen benötigt, wendet sich am besten an die Tierschutzorganisationen. Diese stehen mit Rat zur Seite.

Auch Katzen und Kater, die keinen großen Radius beim Freilauf (mehr) haben, müssen kastriert werden. Auch sie können draußen Kontakt zu unkastrierten Katzen oder Katern haben.

Gerade bei Futterstellen haben bisher schon Tierschutzvereine geholfen, die verwilderten Katzen einzufangen, zu kastrieren und wieder an die Futterstellen zurückzusetzen. Es empfiehlt sich, in dieser Frage Kontakt mit den Tierschutzvereinen aufzunehmen. Grundsätzlich sollten keine fremden Katzen gefüttert und an eine bestimmte Stelle gebunden werden, wenn dies nicht mit dem Ziel geschieht, die Tiere auch tierärztlich versorgen bzw. kastrieren zu lassen.

Meldungen über unkastrierte Freigängerkatzen können beim Amt für Bürgerdienste der Stadt Bonn, hier Ordnungsangelegenheiten (33-11), gemacht werden.