Mit rheinischem Spott wehren sich die Bonner gegen allzu Preußisches. Von 1822 stammt die folgende Anekdote: Das Jahr hatte eine gute Weinernte und eine große Mäuseplage gebracht. Als die jährliche Prozession von St. Remigius in der Brüdergasse nach Kevelaer geht, stehen einige der Honoratioren am Fenster des Hotels "Zum Goldenen Stern" am Markt und sehen dem Auszug der Pilger zu. Da
kommt ein junger preußischer Leutnant herein und ruft:
"Seht euch dieses abergläubische Volk an. Sie tragen eine silberne Maus nach Kevelaer und glauben, damit die Plage loszuwerden." Ein älterer Bonner klopft ihm auf die Schulter und sagt bedächtig: "Leven Här Leutnant, wenn me dat glööven däte, hätte me at längs ne joldene Preuß no Kevelaer jebraat." ("Lieber Herr Leutnant, wenn wir das glauben würden, hätten wir schon längst einen goldenen Preuß nach Kevelaer gebracht.")
Letzte Aktualisierung: 22. November 2011