13.5.2015 bis 16.8.2015 im Ernst-Moritz-Arndt-Haus
Eine Ausstellung des Stadtmuseum Bonn in Kooperation mit Dr. James Hawes, Cardiff/Oxford zu den deutsch-englischen Beziehungen von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg.
In der Nacht des 4. August 1865 geriet Eugen Ott mit seinen Freunden auf dem Kaiserplatz vor dem Neutor in eine handfeste Streiterei mit einer Gruppe von Bonner Borussen. Ott stammt aus dem französischen Straßburg und war Koch des in Bonn studierenden Sohns der englischen Königin Victoria, Prinz Alfred.
Mit seinen Freunden war er auf dem Rückweg von einer ausgelassenen Abschiedsfeier im Zusammenhang mit seiner Ernennung zum Hofkoch in Coburg. Bei der Streiterei wurde Ott vom Grafen Eulenburg mit dem Säbel am Kopf verletzt und starb wenige Tage später an den Folgen der Verwundung. Vertuschungsversuche höchster preußischer Regierungsstellen bis hin zur Zensur und die milde Behandlung des jungen Grafen erregten viele Bonner*innen, aber vor allem auch die Regierungen in Paris und London…
Über James Hawes
James Hawes wurde am 11. Juni 1960 in Wiltshire, England, geboren. Von 1978 bis 1982 machte er seinen Bachelor in Germanistik an der Oxford University, unter anderem unter dem weltberühmten Kafka-Forscher Sir Malcolm Pasley. Nachdem er kurze Zeit als professioneller Altertumswissenschaftler tätig war, schloss er ein Doktorstudium (Kafka, Nietzsche, Gebrüder Mann) am University College London an. Ab 1989 war er Dozent für Germanistik an verschiedenen Universitäten, ab 1998 freiberuflicher Schriftsteller.
Zwei seiner sechs Romane erschienen auch in Deutschland. 2008 veröffentlichte James Hawes seine Kafka-Biografie "Absolutely brilliant", The Guardian". 2014 erschien sein Buch „Englanders and Huns: How Five Decades of Enmity Led to the First World War“. Es handelt sich um eine Geschichte der deutsch-englischen Beziehungen in den fünf Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg ("he is an admirable guide" - The Times). Seit 2008 ist James Hawes außerdem Dozent für kreatives Schreiben an der Universität Oxford Brookes.
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